eCS 1.2 und Doppelkernprozessor

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Martin Vieregg
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eCS 1.2 und Doppelkernprozessor

Beitrag von Martin Vieregg »

Hallo,

ich habe in meinen Sockel 939 PC nun auf seine alten Tage hin - habe momentan weder Zeit noch Nerv, mit einem schon länger geplanten neuen PC zu beginnen - noch einen Doppelkernprozessor spendiert - ich wußte bislang gar nicht, dass es den die ganze Zeit gegeben hat - und habe nun auch zwei Prozessorlast-Verläufe rot und blaugrün.
Bild
Obwohl ich diverse rechenintensive Programme gleichzeitig gestartet habe, stößt der blaugrüne Prozessor bei 100% an, bei dem roten tut sich dagegen fast nichts. Muß ich da in der Config.sys noch etwas angeben oder ist mein eCS 1.2 zu alt, um wirklich sinnvoll Arbeit auf die zwei Prozessoren zu verteilen?
Michaelhz
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Beitrag von Michaelhz »

... Die rote Linie beschreibt die IRQ Last. Dein System fährt nur mit einem Kern. Hast Du Acpi installiert und mehrere CPUs zugelassen? Die Zeile in der Config.sys darf dann nur so lauten: PSD=ACPI.PSD, also keine MAXCPU Option.
Martin Vieregg
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Beitrag von Martin Vieregg »

Auf der eCS 1.2 CD gibt es keine Datei, die mit ACPI anfängt. Auf der 2.0 CD habe ich nur eine Datei ACPI.XCD gefunden. Ich muß wohl das ganze Paket installieren. Heißt das, ich muß bei Arca Noae mich registrieren lassen? Funktioniert ein aktuelles ACPI überhaupt mit dem alten eCS 1.2 ?
Holger
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Beitrag von Holger »

Hallo Martin,
Martin Vieregg hat geschrieben:Funktioniert ein aktuelles ACPI überhaupt mit dem alten eCS 1.2 ?
Klare Antwort: Ohne Komponenten von (mindestens) ECS 2.1 wirst Du keine Freude daran haben.
Du brauchst also zwingend Zugriff darauf (besser noch ECS 2.2 beta II und ACPI von ArceNoae aber das nicht zwingend).

Gründe: Alle Kernel vor 105 (auch die UNI) haben einen Bug, der beim Beenden großer Programme (die große Teile vom Speicher ausgelagert haben) den Rechner hinstellt. Die ACPI-Treiber sind erst ab Version 3.XX brauchbar. Du brauchst den SMP-Fix für die TCPIP32.dll und für die uconv.dll, dazu die gefixte DOSCALL1.dll. Es sind auch einige Treiber aktualisiert worden. Das Hochladen von dll' funktioniert erst ab Kernel 106 SMP aus der ECS 2.2 BetaII sicher.
Es gibt die dll's auch ohne ECS und der 105-er Kernel war im letzten Fixpack für WSEB (xr_c006b) von IBM dabei. Aber dann musst Du ohne den ACPI-Treiber auskommen, ob das IBM Pendant mit Deiner Hardware funktioniert, kann ich nicht sagen.

Wenn Du dir den Aufwand einer Neuinstallation sparen willst - es ist im Prinzip kein Problem, der ECS1.2 neue Treiber, dll's und Kernel unterzuschieben - wenn man sorgfältig vorgeht und in etwa weis, wo die Pakete auf der ECS 2.X CD zu finden sind. Auf jeden Fall das System vorher sichern! Wichtig auch: Kernel (SMP/UNI) und DOSCALL1.dll (SMP/UNI) gehören zusammen - ein UNI-Kernel bootet nicht mit einer SMP-dll und umgekehrt! Der Rest ist eher unkritisch - aber der ein- oder andere Treiber braucht Optionen (z.B. AMOUSE will /SMP).

Mein Fazit: Machbar, vielleicht auch schneller als eine komplette Neuinstallation, aber ohne Zugriff auf ECS 2.X Komponenten nicht sinnvoll.


Holger
Martin Vieregg
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Beitrag von Martin Vieregg »

Dann ist wohl eine eCS 2.2 Installation die sinnvollste Lösung. Die kann ich ja zusätzlich zur alten machen. Danke für die klaren Hinweise. Ich muß mir das nochmal überlegen, weil der Rechner auch lauter geworden ist.

Gibt es Bedenken, ein aktuelles eCS 2.2 auf einer 2005er Hardware zu installieren? Mit einem aktuellen Linux oder Windows würde ich das ja nicht riskieren.
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LotharS
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Beitrag von LotharS »

Martin Vieregg » Mi 4. Nov 2015, 16:43 hat geschrieben: weil der Rechner auch lauter geworden ist.
Manchmal hilft es, einfach die diversen Lüfter zu entstauben. An eCS liegt es mit Sicherheit nicht :lol:
Martin Vieregg
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Beitrag von Martin Vieregg »

nein, nein, der Rechner ist wirklich lauter geworden. Das sehe ich an der Temperaturanzeige im BIOS und an der Lüfterdrehzahl, und die hört man eben. Der alte Prozessor war mit max. 65 Watt angegeben und besonders energiesparend (war für mich damals schon kaufentscheidend), der neue mit max. 95 Watt, und scheinbar ist die Leerlaufstromaufnahme auch deutlich höher, weil der Lüfter regelmäßig recht schnell Gas gibt.
Holger
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Beitrag von Holger »

Martin Vieregg hat geschrieben:Gibt es Bedenken, ein aktuelles eCS 2.2 auf einer 2005er Hardware zu installieren?
Also ich sehe da nur zwei Ecken, wo es klemmen könnte:

USB: Die IBM-Treiber sollten gehen, aber vielleicht nicht alle Weiterentwicklungen auf Anhieb. Da hilft probieren - oder eine freundliche Anfrage an Lars Erdmann, wenn es nicht funktionieren sollte. Wenn Du jetzt USB hast und damit zufrieden bist, sollte das mit ECS 2.2 genauso laufen.

ACPI: Das Zeugs ist so komplex, dass einige BIOS-Entwickler es schlichtweg nicht geschafft haben, die Tabellen, aus denen sich der Treiber die Konfigurationsdaten holen muss, richtig anzulegen und zu befüllen. Je älter das Board, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit für Fehler.
Der OS/2-Treiber basiert auf ACPICA - das ist ein freier, von INTEL entwickelter und gepflegter "Bausatz". Lt. Beschreibung ist er kompatibel von ACPI 1.0 bis 5.0, es gibt auch einen "Slack-Mode", wo auch BIOS "Features" berücksichtigt werden können.

Der Rest des Systems ist nach meiner Erfahrung sehr abwärtskompatibel - ich fahre einen Laptop von 1998 mit aktuellem Kernel, JFS usw. - kein Problem. Allerdings hat das Teil noch kein SMP.




Holger
Martin Vieregg
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Beitrag von Martin Vieregg »

Ich habe jetzt die Leistungsaufnahme des PC gemessen. Bislang (mit dem alten Prozessor) war die Stromaufnahme (incl. Bildschirm) 153 W im Leerlauf, jetzt sind es 196 W und 204 W unter Vollast. Scheinbar funktioniert jetzt das Runtertakten des Prozessors im Leerlauf nicht mehr. Ist da ACPI auch zuständig dafür - d.h. wird das besser mit eCS 2.2 klappen?
-micky
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Beitrag von -micky »

Martin Vieregg » Mi 4. Nov 2015, 21:35 hat geschrieben: [quote="Gibt es Bedenken, ein aktuelles eCS 2.2 auf einer 2005er Hardware zu installieren? Mit einem aktuellen Linux oder Windows würde ich das ja nicht riskieren.
Nein, weder mit Windows noch mit eComStation.


Micky
Holger
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Beitrag von Holger »

Martin Vieregg » Do 5. Nov 2015, 09:31 hat geschrieben:Ich habe jetzt die Leistungsaufnahme des PC gemessen. Bislang (mit dem alten Prozessor) war die Stromaufnahme (incl. Bildschirm) 153 W im Leerlauf, jetzt sind es 196 W und 204 W unter Vollast. Scheinbar funktioniert jetzt das Runtertakten des Prozessors im Leerlauf nicht mehr. Ist da ACPI auch zuständig dafür - d.h. wird das besser mit eCS 2.2 klappen?
Das Thema ist ein wenig komplizierter: Runtertakten des Prozessors geht nur mit ACPI - den Prozessoren wird dann für einstellbare Zeiträume die Uhr abgedreht - alles läuft langsamer und ältere CPU's sparen dann Strom. Das, was der Kernel standardmäßig macht, ist das Ausführen einer HLT - Instruktion - der Prozessor stellt alle Tätigkeit ein und wartet, bis er per Interrupt wieder aufgeweckt wird. Ältere CPU's und Chipsätze schalten dann ebenfalls in den Stromsparmodus. Das ist dann unabhängig von ACPI, funktioniert sowohl bei UNI wie auch bei SMP und erfordert nur die korrekte Initialisierung der Southbridge durch das BIOS.
Was jetzt bei Dir passieren dürfte ist, dass das BIOS beide CPU's initialisiert. Eine CPU initialisiert das System, läd den Kernel und fährt das System hoch. Die zweite CPU muss warten. Ein SMP-Kernel würde den ACPI.PSD laden, dieser würde die zweite CPU vom BIOS übernehmen, initialisieren und dann im Kernel per HLT-Instruktion parken, bis Arbeit da ist. Das passiert bei Dir nicht, die CPU wird vom BIOS "geparkt" - und das offensichtlich nicht gerade stromsparend.

Somit ist ein SMP-System überhaupt erst mal Voraussetzung dafür, dass etwas besser werden kann. Wenn Dein System jetzt schon mit der HLT-Instruktion den Energieverbrauch reduziert, dann wird das auch mit 2 CPU's gehen, die Frage ist nur - wie weit runter? Denn eines muss klar sein - Du hast jetzt 2 CPU-Kerne und ganz aus schalten die per HLT nicht - schon weil der Cache der CPU's koherent gehalten werden muss, auch bei Zugriffen über den Bus (weil z.B. die Festplatte Daten in den Speicher schreibt). Die HLT Instruktion versetzt den CPU-Kern in den C1 Status, das ist der Status mit der geringsten Stromeinsparung und muss von jedem ACPI-kompatiblen System unterstützt werden (aber es gab aus eigener Erfahrung Probleme mit AMD-Chipsätzen - die Hardware war zwar in Ordnung, aber das BIOS hat es nicht geschafft...).
ACPI definiert weitere Energiesparzustände, C2 und C3 sind üblich. Aber nicht jedes System kann diese Zustände mit mehreren CPU's unterstützen. Von manchen Chipsätzen gibt es spezielle "mobile"-Versionen, die in der Richtung dann mehr können. Neuere CPU's z.B. Core 5 unterstützen bis C7 und weiter - dagegen bringt das ganz am Anfang beschriebene "runtertakten" auf diesen Systemen fast nichts mehr.

ACPI für OS/2 unterstützt das "runtertakten" und auch das Anhalten von CPU's mindestens in den Status C1. Wie gut das funktioniert hängt entscheidend vom Chipsatz und der BIOS-Unterstützung ab. Auf meiner älteren Maschine (Intel Core 2 Duo) habe ich bei Vollast 108 Watt, bei Idle noch 78 Watt - nur der Rechner.


Holger
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ak120
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Beitrag von ak120 »

Die erste Antwort auf den Post hatte ja noch thematischen Bezug, danach wurde es hier immer wirrer und spekulativer, ohne daß hier praktikable Lösungen für die beschriebenen Probleme aufgezeigt wurden.

Also, ich gehe mal davon aus, daß der OP keine Neuinstallation wünscht und bei eComStation 1.2 bleiben möchte. Ich kann leider nur vermuten, daß die bisher ungenannte und mir daher unbekannte Hauptplatine mit der APM-Unterstützung keine Probleme hatte. Über die Eigenschaften des Energieobjekts oder per "bldlevel apm.sys" kann dies bei Bedarf abgefragt werden.

Der offizielle Weg bei eComStation 1.x war der Erwerb einer zusätzlichen SMP-Lizenz (Multiprozessor-Pack), was überhaupt nichts mit ACPI zu tun hat. Ob es heutzutage noch möglich ist, diese bei Mensys zu kaufen und auch erfolgreich zu aktivieren, wage ich zu bezweifeln. Der ecomstation shop sagt im web nur: "For older versions of eComStation, please contact us at info@xeu.com". Selbst wenn ich es hier nicht vorliegen hätte, würde ich die im Diskussionsverlauf aufgestellten Behauptungen schon wegen der grandiosen Abschweifungen in Zweifel ziehen.

Daß nur ACPI den Prozessortakt reduzieren kann ist eine falsche Behauptung. Da in diesem Fall (Opteron) die Methode AMD Cool'n'Quiet genutzt werden müßte. Ich habe keine Angaben bezüglich der Unterstützung dieser Funktion in den derzeitigen ACPI-Treibern finden können. Die gängige Praxis im eCS-Paralleluniversum ist es dann, den Leuten ein unnötiges Software- oder Treiber-Abonnement zu empfehlen. Meines Wissens kann der CPU-Takt nur mittels der Unterstützung für Intel SpeedStep oder Enhanced SpeedStep unter OS/2 reduziert werden, was in diesem Fall nicht anwendbar sein dürfte.

Es ist wirklich sonderbar, wie hier mühsam ACPI als vermeintliches Heilmittel für alle möglichen Probleme angepriesen wird. Dabei gehen leider die wirklich sinnvollen und zielführenden Vorschläge z.B. Reinigung bzw. Austausch des Kühlungssystems völlig unter.
Martin Vieregg
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Beitrag von Martin Vieregg »

Ich habe mir jetzt auch noch für 9 EUR + Versand einen schneller getakteten Singleprozessor ersteigert mit geringerer Leistungsaufnahme als der Doppelkernprozessor. Vom schnelleren Takt habe ich momentan mehr als von zwei Prozessoren. Da meine Hardware ja keine Langfristlösung mehr ist, lohnt es sich nicht, jetzt noch lange herumzuexperimentieren und ein neues eCS zu installieren. Trotzdem danke für die interessanten Ausführungen.
Andi B.
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Beitrag von Andi B. »

Ein einziges Post von Holger enthält mehr fundierte Information als die meisten anderen Posts hier. Selbst wenn seine Antwort nicht mehr exakt auf den Betreff bezogen war, auf Martins Problem und seine Fragen passt es doch.

Schade dass es nicht mehr viele Experten wie Holger gibt die auch die technischen Hintergründe kennen und ihr Wissen anderen mitteilen wollen und schade dass man darauf sowas wie den ersten Satz von ak120s Replik lesen muss :(

Martin, wenn du eCS Software Subscription lang genug gehabt hast bzw. eCS2.2beta, dann ist da ACPI bis zumindest 3.19 (?) dabei. Qualitativ war das zwar um Welten schlechter als die aktuellen Versionen, auf meinem alten Dual-Core System lief es aber ganz passabel. Und als Vergleich, mein neues 4 Kern System mit eCS und aktuellem ACPI nimmt sich im Leerlauf weniger als 41W (inklusive der 2TB Server Platte neben der SSD). Also eine Parallelinstallation wäre ev. schon lohnenswert. Und wenn du zufrieden bist, kannst Kernel und ACPI auch rüberkopieren.
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ak120
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Beitrag von ak120 »

So kann man es natürlich auch machen. Ich habe nicht behauptet, daß sämtliche Aussagen falsch sind. Aber durch das Weglassen einiger Fakten entsteht ein sehr verzerrtes Bild. Das genannnte Fixpak XR_006B, der darin enthaltene neuere Kernel und eComStation 2.2 beta liegen nicht in deutscher Sprachversion vor. Für alle die dann ein gemischtes Experimentier- und Bastelsystem erhalten möchten, ist das vielleicht nicht weiter tragisch.
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aschn
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Beitrag von aschn »

ak120 » So 8. Nov 2015, 13:13 hat geschrieben: Das genannnte Fixpak XR_006B, der darin enthaltene neuere Kernel und eComStation 2.2 beta liegen nicht in deutscher Sprachversion vor. Für alle die dann ein gemischtes Experimentier- und Bastelsystem erhalten möchten, ist das vielleicht nicht weiter tragisch.
Die letzte deutschsprachige eCS-Version 2.1 deu ist von 2008 und 2009. Kurz vor der Veröffentlichung wurde sie noch mit etlichen holprigen Übersetungen versehen, die anscheinend auch keinen stören. Außerdem enthält die 2.1 deu mehr gemeldete Fehler als das Original, wurde aber trotzdem fast ungetestet rausgelassen.

Alles danach ist nicht mehr übersetzt worden, abgesehen von Zusatzpaketen und noch mehr Stellen mit Holprigdeutsch. Spätestens seit 2011 (?) ist es in Verbindung mit neuerer Hardware deutlich empfehlenswerter sich über Software Subscription die neueste Beta-Version zu besorgen und sich an die englischsprachige Oberfläche zu gewöhnen. So lange dauert das nun auch nicht.
Zuletzt geändert von aschn am Mo 9. Nov 2015, 18:39, insgesamt 1-mal geändert.
Andreas Schnellbacher
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LotharS
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Beitrag von LotharS »

Einen Kernel hat es noch nie auf Deutsch gegeben. Mit deutscher eCS2.1, dem SMP-Kernel aus 2.2b2 rüberkopiert (mit allem, was dazugehört) und den Treibern von ArcaNoae - insbesondere ACPI - hätte man schon ein akzeptables System. Irgendwelche Sparachholpler hatte ich nicht mal bemerkt, wahrscheinlich aber nur wg. Gleitsichtbrille ;) Die Übersetzer hatten großartig gearbeitet, finde ich. :D
Und selbst wenn die eCS-Oberfläche reinstes Deutsch wäre, so sind unsere Lieblings-Anwendungen und -Tools längst nicht alle eingedeutscht, und beschweren uns kaum drüber :D
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Sigurd
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Beitrag von Sigurd »

Andi B. » So 8. Nov 2015, 11:35 hat geschrieben:Ein einziges Post von Holger enthält mehr fundierte Information als die meisten anderen Posts hier. Selbst wenn seine Antwort nicht mehr exakt auf den Betreff bezogen war, auf Martins Problem und seine Fragen passt es doch.

Schade dass es nicht mehr viele Experten wie Holger gibt die auch die technischen Hintergründe kennen und ihr Wissen anderen mitteilen wollen und schade dass man darauf sowas wie den ersten Satz von ak120s Replik lesen muss :(
+1



Zum Thema: ich würde ebenfalls die eCS 2.2 beta 2 (nicht die 1!) zur Installation empfehlen, da dann die neuesten Updates von Arca Noae "draufsetzen". Wenn Bastelarbeit gewünscht und eine MCP1/MCP2 vorhanden wäre, würde ich diese installieren, dazu dann den SMP Kernel und die passende Doscall1 - hier reichen auch die Versionen 14.104a inklusive os2apic.psd (wird später dann automatisch durch ACPI ersetzt), und darauf dann die Arca Noae Treiber inklusive ACPI (seit 3.22.08 ist eine ecomstation dazu nicht mehr notwendig) installieren.

Ich hoffe, das meine aktuelle Version von MCP4.52 mit ACPI usw usw bis zum Usertreffen in Köln fertig wird. Im Moment bootet diese sehr fein mit dem QSINIT Loader, aber keine meiner manuell dort untergebrachten 14 Startkonfigurationen (Kernel 14.104 oder 14.106, jeweils mit ACPI und ohne, im SMP und im UNI Modus, OS/4 mit ACPI und ohne usw.) startet die Installation sauber durch. Aber es ist ja noch etwas Zeit bis dahin :)

Zum Glück wird diese Arbeit ohnehin hoffentlich spätestens Ende des 3.ten Quartals 2016 obsolet sein, wenn Blue Lion erscheint :)
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Beitrag von ak120 »

LotharS » So 8. Nov 2015, 17:35 hat geschrieben:Einen Kernel hat es noch nie auf Deutsch gegeben. ...
Wieder eine dieser abstrusen Behauptungen. Nur leider, wie so oft, ist genau das Gegenteil wahr. Bereits als der Systemkern noch IBMDOS.COM hieß, also zu Zeiten von OS/2 1.0, gab es diesen bereits auf deutsch. Oder wie lassen sich die deutschsprachigen Meldungen auf andere Art und Weise bewerkstelligen?

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Beitrag von Sigurd »

ak120 » Mo 9. Nov 2015, 11:19 hat geschrieben:
LotharS » So 8. Nov 2015, 17:35 hat geschrieben:Einen Kernel hat es noch nie auf Deutsch gegeben. ...
Wieder eine dieser abstrusen Behauptungen. Nur leider, wie so oft, ist genau das Gegenteil wahr. Bereits als der Systemkern noch IBMDOS.COM hieß, also zu Zeiten von OS/2 1.0, gab es diesen bereits auf deutsch. Oder wie lassen sich die deutschsprachigen Meldungen auf andere Art und Weise bewerkstelligen?

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Dies ist ein Auszug der unkomprimierten Textressourcen direkt aus der IBMDOS.COM - also keine Vermutung oder etwas Unbelegbares.
Wenn wir schon gerne Erbsen zählen, dann sollten wir noch den Hinweis geben, das hier zur vollständigen Information 50% derselben weg gelassen wurde:

Korrekt wäre in Deutschland nicht nur die Bezeichnung "OS/2 1.0" sondern "BS/2 1.0" gewesen, die zeitgleich von IBM so verwendet wurde. Ein Hinweis darauf findet sich auch im hier oben gezeigten Screenshot.

(Nicht das sich noch jemand im Freunden-/Bekannten-/Kollegenkreis mit dieser Halbinformation blamiert! Also aufgemerkt!)
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Beitrag von ak120 »

Ich hätte hier auch ein anderes Beispiel anführen können. Bei einigen Diskussionsteilnehmern weichen leider Einsicht und Vernunft. Stattdessen wird dann mit übelster Polemik agiert. Das Thema dieses Bereichs war eindeutig "eCS 1.2 und Doppelkernprozessor", und zwar auf dem vom OP grob beschriebenem System, welches etwa 10 oder 11 Jahre alt sein dürfte.
Ohne überhaupt zu prüfen, ob dieses System einen Mehrprozessor-Betrieb gemäß der hergebrachten Vorgehensweise ermöglicht, wird sofort zum Kauf von eCS 2.2 beta 2 und einem darauf aufbauenden Treiberabonnement geraten. Wenn man sich schon die Mühe macht, auf meine Beiträge zu antworten, dann kann ich zumindest verlangen, daß diese zuvor auch gelesen und zumindest in Teilen verstanden worden sind.

An Herrn Sigurd:
In Deutschland, wie auch schon zuvor in der DDR, hieß OS/2 schon immer OS/2. Zwischen 1987 und 1989 wurde es lediglich von IBM im vereinigten Wirtschaftsgebiet (also den 3 westlichen Besatzungszonen), Österreich und der Schweiz unter der lokalisierten Bezeichnung "Betriebsystem/2" oder kurz "BS/2" vermarktet. Dieser Name fand damals m.W. nur bei drei Produkten Verwendung: IBM BS/2 Standardversion Version 1.0, IBM BS/2 Standardversion Version 1.1 und BS/2 Erweiterte Version Version 1.1.
Bei fast allen anderen Anbietern, z.B. HP, war es stets OS/2. Aber egal, man muß es einfach nur wissen.
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Sigurd
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Beitrag von Sigurd »

ak120 » Mo 9. Nov 2015, 15:45 hat geschrieben: An Herrn Sigurd:
In Deutschland, wie auch schon zuvor in der DDR, hieß OS/2 schon immer OS/2. Zwischen 1987 und 1989 wurde es lediglich von IBM im vereinigten Wirtschaftsgebiet (also den 3 westlichen Besatzungszonen),
Da habe ich mal wieder meine Frau (ist aus Thüringen) nach dieser Form der Bezeichnung der Bundesrepublik Deutschland gefragt - konnte sich auch noch an Ihre Schulzeit erinnern :D . Bei meiner Oma hießen die neuen Bundesländer auch immer schlicht "Zone", ohne dass ich Sie davon abbringen konnte. Unsere Kinder können zum Glück über diesen Unsinn nur lachen, die kennen nur ein Deutschland :lol: . (Sorry für OT )
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Beitrag von Andi B. »

Was alles noch nicht erklärt, warum ein Kernel unbedingt eingedeutscht werden müsste. In neueren Kernels ist außer dem Copyright Vermerk ohnehin kein Text enthalten. Nicht das dies irgendwas mit Martins Frage zu tun hätte.

Was meinst du mit "übelste Polemik"? Deine eigene freche Replik auf Holgers Post? Oder deine Ausflüge in die Computersteinzeit? Dein IBMDOS.COM kann doch mit Martins Doppelkernprozessor Null anfangen.

Wenn man sich über nicht ganz on topic Antworten beschwert, dann sollte man doch selbst nicht soviel off topic Quatsch posten.
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Beitrag von aschn »

LotharS » So 8. Nov 2015, 17:35 hat geschrieben: Mit deutscher eCS2.1, dem SMP-Kernel aus 2.2b2 rüberkopiert (mit allem, was dazugehört) und den Treibern von ArcaNoae - insbesondere ACPI - hätte man schon ein akzeptables System.
Klar, wenn man es überhaupt wegen der vielen Fehler in den Treibern auf aktueller Hardware installiert bekommt.
LotharS » So 8. Nov 2015, 17:35 hat geschrieben: Irgendwelche Sparachholpler hatte ich nicht mal bemerkt,
Wer lässt sich auch schon alle Fehlermeldungen und sonstigen Texte einer Anwendung auf einmal anzeigen? Wer liest sich wirklich die gesamten Texte der Wizards und des Installationsprogramms aufmerksam durch?

Ich meine nur, dass damals die Übersetzung der fertigen Sachen auf hohem Stand war und durch ein paar unscheinbare Ergänzungen im Gesamteindruck ziemlich heruntergestuft wurde. Die neueren Texte auf Englisch zu lassen statt eine Übersetzung nach Google-Art zu verwenden hätte dem Produkt besser getan.
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LotharS
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Beitrag von LotharS »

<offtopic>
ak120 » Mo 9. Nov 2015, 11:19 hat geschrieben:
LotharS » So 8. Nov 2015, 17:35 hat geschrieben:Einen Kernel hat es noch nie auf Deutsch gegeben. ...
Wieder eine dieser abstrusen Behauptungen. Nur leider, wie so oft, ist genau das Gegenteil wahr. Bereits als der Systemkern noch IBMDOS.COM hieß, also zu Zeiten von OS/2 1.0, gab es diesen bereits auf deutsch.
Ok, dann war das "noch nie" offenbar übertrieben, zu Uralt-OS/2-Zeiten fehlt mir halt die Erinnerung, Entschuldigung.

Aber was Du in neueren Versionen anscheinend mit "Kernel auf Deutsch" meinst, dürfte sich auf die in guter I18N-Manier separierten Nachrichten-Dateien der Art OS2LDR.MSG bzw. OSO001.MSG beziehen. Ganz so dämlich war selbst IBM nicht, für jeden Dialekt der Welt einen redundanten Kernel zu schreiben und zu pflegen. An anderen Stellen im System mag es noch Abweichungen vom Prinzip "Trennen von Funktion und Präsentation" geben, aber davon lasse ich lieber die Übersetzer ihr Lied singen :)

Ich hoffe, das war jetzt unpolemisch genug. Die abgeflatterte und teilweise beleidigende Haarspalterei hilft sowieso niemandem. :mrgreen:
</offtopic>
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