Bildbearbeitung: Tipps und Tricks

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Frank Wochatz
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Bildbearbeitung: Tipps und Tricks

Beitrag von Frank Wochatz »

In diesem Thread möchte ich gelegentlich kleine Tipps zur Bildbearbeitung geben.

Gerade gestern konnte ich mal wieder ein uraltes Problem beheben. Ich drucke Bilder immer im Copyshop aus, die haben Profigeräte, und ich habe keine Tinten- oder Treibersorgen. Um ein gutes Druckbild zu erzielen, überlasse ich die Bildskalierung nicht dem Drucker, sondern passe die Größe der Bilder exakt an. Bislang machte ich dies mit PMView. Für eine gute Bildqualität empfehlen sich i.d.R. 300 dpi.

D.h. wenn ich ein Bild in der Große DIN A4 Drucken will, skaliere ich das Bild folgendermaßen:
  • Höhe: 28,7cm/2,54*300d/i = 3390
    Breite: 20cm/2,54*300 = 2362
(cm Umrechnung nach Inch aka Zoll, dann multipliziert mit der Auflösung dpi - "dots per inch")

Eigentlich ist DPI nicht ganz korrekt, es müsste heissen ppi - Pixel per inch, da aber fast alle Programme die Bezeichnung DPI verwenden, behalte ich das hier mal bei.

Das DIN A4 Format ist eigentlich 29,7 x 21cm, aber die normalen A4-Drucker bei uns im Copyshop haben einen umlaufenden nicht-bedruckbaren Bereich von 5 mm, so dass ich jeweils 1cm von Höhe und Breite abziehe.

Ein perfektes Bild für einen A4 Ausdruck mit 5mm Rand hat also die Größe b x h = 2362 x 3390 Bildpunkte

Das geht mit PMView ohne Probleme.

Ganz wichtig ist jedoch, dass auch die Bildpunktdichte (Auflösung) korrekt gesetzt wird, da die Abmessungen in Breite x Höhe in Bildpunkten noch keine Information über die physische Größe der Bilder beim Ausdruck enthält. Das Bild muss diese Information enthalten. Dies geht zum einen nur bei bestimmten Formaten (TIF, PNG, JPG). Ich wähle als modernes, verlustfrei-komprimiertes Format PNG. Andere Formate speichern die Auflösung nicht.

Die Auflösung kann man in PMView nur indirekt verstellen, die Funktion ist in den Konvertierungsoptionen unter

Datei > Konvertieren > Stapelverarbeitung > Stapelverarbeitunsgeditor

versteckt. Das wäre kein Problem, man kann die Auflösung in DPI damit hinzufügen, und PMView zeigt sie dann auch entsprechend an. Allerdings erkennt die Software im Copyshop die Auflösung nicht, und geht immer von 72 oder 92 dpi aus (Bildschirmauflösung), egal welches Programm dort verwendet wird. Bislang musste das Bild dann immer nochmal im Copyshop umgerechnet werden, was je nach Bildgröße recht lange dauert und daher nervt.

Theoretisch könnte man zwar den DPI-Wert des Bildes ingnorieren, und einfach das Bild ausdrucken und die Ausgabegröße im Druckprogramm festlegen - bei korrekter Pixelzahl wäre das Ergebnis das gleiche - allerdings ist das bei krummen Größen sehr unhandlich und fehlerträchtig, und die Jungs im Copyhsop machen das nicht gerne, offenbar gab es da auch mal Probleme.


Abhilfe schafft nun Image Magick. Mit dem Befehl:

Code: Alles auswählen

convert -units PixelsPerInch bild.png -density 300 bild300dpi.png
wird die Auflösung korrekt gesetzt. Wichtig ist dabei, die Einheiten (units) noch vor der Eingabedatei zu setzen. Das Bild hat nun auch eine etwas andere Größe als das PMView-Ergebnis, und im Copyshop wird mit der Printsoftware alles korrekt erkannt.

Was mir selbst nicht ganz klar ist, ist warum das Bild mit IM nochmal umgerechnet wird. Eigentlich ist die DPI-Zahl einfach ein Wert, eine Art Zusatzinfo, und hat mit den Bilddaten selbst nichts zu tun. Mit dem internen Aufbau von Bilddaten kenne ich mich aber auch nicht weiter aus. Zumindest funktioniert diese Methode.

Das Ergebnis ist ein perfekt skaliertes Bild und ein optimaler Ausdruck.
8-)
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