Datei-Austausch mit Win7

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DonLucio
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Datei-Austausch mit Win7

Beitrag von DonLucio »

Für kleinere Datenmengen reicht es ja, einen USB-Stick (oder SD-Karte) mit FAT32 zu verwenden. Nach meinen bisherigen Erfahrungen (ArcaOS 5.0.3) geht das aber nur bis max. 64 GB.

Mein Problem jetzt: Ich habe eine USB-Wechselplatte mit insgesamt 250 GB, aufgeteilt in zwei Partitionen: X: und Y:, zu je 120 GB.
Y: ist JFS, X: ist NTFS (unter Win7 so formatiert; FAT32 war nicht möglich, nur exFAT und NTFS).

Wenn ich die Platte einstöpsele (per USB-Kabel), passiert folgendes:
WIn7:
- Erkennt nur die NTFS-Partion. Habe mal testweise eine JPG-Datei drauf kopiert. Die JFS-Partition sieht Win überhaupt nicht, aber er macht sie auch nicht kaputt

ArcaOS:
- Erkennt beide Partitionen, verweigert aber jeglichen Zugriff auf X: (die NTFS-Partition): "Not a DOS-Disk"

Also habe ich mal nach einem NTFS-Treiber gesucht. Habe ein Archiv gefunden namens "NTFS20-10.ZIP" mit einer Datei ntfs.if. Diese habe ich gem. Readme in der config.sys installiert.

Mit unbefriedigendem Ergebnis: Nach Reboot konnte mein ArcaOS zwar auf die X:-Partition zugreifen, aber die zuvor unter Win7 draufgespielte JPG-Datei war nicht zu sehen. Es befinden sich nur ein paar Dateien mit seltsamen "$..."-Namen drauf.

Ausserdem stellt sich die X:-Partition als Readonly dar. Versuche, etwas zu löschen oder drauf zu kopieren, endeten als Fehlschlag. "Read-Only". Lt. Readme.os2 gibt es keinen Parameter, der den RW-Modus setzen könnte.

Der von mir verwendete NTFS-Treiber stammt aus 2004. Da müßte es doch etwas Aktuelleres geben? Auf Hobbes und Netlabs habe ich nix Brauchbares gefunden.

Danke für Hinweise.
Don Lucio
Andi B.
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Beitrag von Andi B. »

FAT32 war nicht möglich, nur exFAT und NTFS
Dann hast du es offensichtlich nur mit Win Boardmittel versucht. M$ verbietet es aber, weil es ja die proprietären Formate durchboxen will. Mit DFSee oder h2format (heise - c't) könntest du auch unter Win viel größere Partitions mit FAT32 formatieren.

NTFS unter ArcoOS - ist noch vieeel weniger empfehlenswert als FAT32 und JFS kann meines Wissens Win nicht.
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aschn
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Beitrag von aschn »

Beide NTFS-Treiber für OS/2 sind nicht sicher im Schreiben. Der eine kann es gar nicht, AFAIR. Ob das überhaupt mit NTFS2 funktioniert, wage ich zu bezweifeln.

Jedenfalls war ein NTFS-Treiber für OS/2 schon immer die schlechtetste Möglichkeit.

Folgendes fällt mir für den Datenaustausch ein:
  • Netzwerk: Mehrere Systeme erforderlich, aber mit Abstand die beste Möglickeit. Für größere Datenmengen wird ein NAS interessant.
  • USB mit FAT32: Langsam unter OS/2. Cache deaktivieren oder die AN-Variante verwenden kann etwas bringen.
  • USB mit FAT16: Kuze Dateinamen. exFAT ist nicht mit dem OS/2-FAT kompatibel, was lange Dateiname angeht. Der FAT32-Treiber von Valery hat zwar auch exFAT-Unterstützung, wird aber genau so lahm wie der FAT32-Treiber sein.
  • USB mit FAT16 und Packen/Entpacken. In Archivformaten bleiben die langen Dateinamen erhalten. Mit den zusätzlichen Schritten des Ein- und Auspackens klappt es problemlos. Bei Riesendateien ist das aber wohl eher ungeeignet. Na, bei 2 GB ist ja sowieso Schluss.
  • USB mit HPFS: pinball.sys lässt sich bestimmt nicht mehr unter aktuellem W$ installieren. Hatte auch eine Beschränkung auf 4 GB. Sonst aber problemlos.
  • eSATA statt USB: Von den OS/2-Treibern her soll das schneller als USB sein. Für's Dateisystem gibt es die gleichen Beschränkungen wie für USB.
  • Virtuell: Falls das eine System virtuell im anderen läuft, gibt es Austauschmöglichkeiten. Bei der VirtualBox-Variante von Valery soll Shared Folders größtenteils auch mit GUI funktionieren. Sonst natürlich Netzwerk.
Zuletzt geändert von aschn am Di 29. Dez 2020, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
Andreas Schnellbacher
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

@Andi B:
Super! Hat geklappt. Mit DFSee auf FAT32 formatiert und damit war dann sowohl Win als auch ArcaOS zufrieden. Lesen+Schreiben. Ich hatte eigentlich gefürchtet, dass Win eine Formatierung ablehnt, die es nicht selber durchgeführt hat. Ist aber nicht so.

Ok, mag langsam sein, aber man ist ja bescheiden in seinen Ansprüchen ... ;)

@aschn:
"Für größere Datenmengen wird ein NAS interessant."
Das wäre in der Tat mein Endziel. Ich habe sogar noch einen älteren NAS-Server (1 TB) herumstehen. Da ist aber irgendein Linux drauf, auf jeden Fall kein Dateisystem, das für die Zwecke geeignet erscheint.

Aber ich glaube, während ich das gerade schreibe, dass ich da einen Denkfehler begehe. Das Dateisystem im NAS ist doch vollkommen transparent, also für mein Client-BS (Win oder OS/2) sollte es egal sein, oder?

Das macht Hoffnung :D

Danke,
Don Lucio
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aschn
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Beitrag von aschn »

Ja, das Dateisystem ist bei Netzwerk egal. Zur Austausch mit diesem W$-SMB braucht man aber SaMBa. Das gilt übrigens auch für Linux. SaMBa für OS/2 ist inzwischen einfach zu installieren. ArcaOS vereinfacht da vieles.

Unterschiede gibt es beim Schreiben von EAs auf das NAS. Manchmal sind, wenn überhaupt, nicht 64 KB große EAs möglich. Es hängt aber vom Anwendungsfall ab, ob man das braucht, ober ob man die sowieso löschen würde. Außerdem gibt's dann auch noch die Packen-Methode.
Zuletzt geändert von aschn am Di 29. Dez 2020, 17:34, insgesamt 1-mal geändert.
Andreas Schnellbacher
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Beitrag von eCSBenutzer »

Oder wenns kein NAS sein soll (Stromverbrauch!) - wenn Du eine Fritzbox hast dann dort einen grossen USB-Stick als Datengrab drann und mit Samba drauf. Wie das bei anderen Routern aussiegt weis ich allerdings nicht.
In der letzten c't war ein Test von NAS(en). Das TS-230 ist interessant. Nur nicht zum genannten Preis erhältlich....
Andi B.
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Beitrag von Andi B. »

Ich hab zum Testen eine 1TB Disk an die Fritzbox gesteckt. Leider ist auch unser Samba deutlich langsamer als bei anderen OSes. Die 1TB Platte die unter Win über USB3 >100 MB/s locker schafft, geht über die Fritzbox bei Win mit ca. 60-70 MB/s (soweit ich mich erinnere, muß ich nochmal testen), von OS/2 allerdings nochmal deutlich langsamer. Und richtig langsam, und damit meine ich um Potenzen, wird das Ganze dann noch wenn man statt einer großen Datei, viele kleine kopieren will.

Also so eine richtig gute Lösung hab ich leider auch noch nicht :-(
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

Andi B. hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 11:25Also so eine richtig gute Lösung hab ich leider auch noch nicht :-(
Den von eCSBenutzer erwähnten c't-Artikel habe ich hier vorliegen. Ich werde mich dem Thema "richtige" NAS mal widmen und dann hier berichten.

Immerhin, mein aktuelles Problem (Datenautausch mit Win) ist dank DFSee und FAT32 erstmal gelöst.

Danke nochmal,
Don Lucio.
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Beitrag von eCSBenutzer »

Andi B. hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 11:25 Leider ist auch unser Samba deutlich langsamer als bei anderen OSes.
Das kann ich so nicht bestätigen.
Andi B. hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 11:25Und richtig langsam, und damit meine ich um Potenzen, wird das Ganze dann noch wenn man statt einer großen Datei, viele kleine kopieren will.
Das kann ich so auch nicht bestätigen. Was ich aber - nach langen Suchen - festgestellt habe: das Samba der FB hat seit dem letzten FW-Update auf 7.21 (zumindest bei mir) einen gravierenden Fehler: Beim Kopieren eines FF-Profiles (wegen dem )von eCS auf FB ist der Kopiervorgang stehen geblieben und ich musst das ganze abbrechen. Zugegebenermaßen habe ich auch den Inhalt von /Cache2 mitkopiert.
Danach war die 2TB-Festplatte voll - nur 200 sind wirklich drauf. Also Festplatte abgemeldet, an einen Win-rechner drangehangen, (Platte voll) und danach wieder an die FB - Platte wieder normal belegt. Auf einen USB-Stick das gleiche Verhalten. Das war vor 7.21 nicht der Fall! Musste ich halt über den QNap per Samba gehen. Da geht es ohne Probleme. Deshalb sehe ich mich nach einen kleinen QNap um.
Die Oberfläche der FB ist auch grottenlangsam in Bezug auf vorher geworden. Nicht nur von eCS sondern auch Win10....
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

eCSBenutzer hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 14:10Deshalb sehe ich mich nach einen kleinen QNap um.
In dem hier schon erwähnten c't-Artikel (aktuelle Ausgabe, No. 1 vom 19.12.2020) kommt der QNAP TS230 sehr gut weg. Mit Leerpreis (ohne Platten) von ~160 Kopeken auch recht günstig.

Ich bin nur noch einen Click entfernt vom "Bestellen" ...

Hat jemand aus der OS/2-Gemeinde Erfahrung mit NASs dieser Art? Was ich z.B. aus den ganzen Beschreibungen nicht herauslesen kann: Taugen diese Geräte auch als HTTP-Server, also: Kann ich auf dem NAS irgendwo HTML-Content abspeichern und den per Browser von irgendeinem (lokal) angeschlossenen Client aufrufen?

Das alte NAS, das ich hier seit etlichen Jahren herumstehen habe (seinerzeit bei Aldi gekauft :( ), kann das nämlich nicht, obgleich auch dort die Konfiguration per Browser durchgeführt wird, was beweist, dass auf dem NAS irgendwo ein HTTP-Server schon am Laufen ist. Es ist mir aber bisher nicht gelungen, diesen Web-Server auch für meine eigenen HTML-Inhalte zu verwenden. Dabei müßte ich eigentlich nur Zugriff auf sein "Document-Root"-Verzeichnis haben. Dieses wird aber nicht zugänglich gemacht.

Ich würde erwarten, dass das bei einem "richtigen" NAS wie von QNAP, Neatgear etc. anders aussieht, oder?

Danke,
Don Lucio
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Beitrag von eCSBenutzer »

DonLucio hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 14:35 In dem hier schon erwähnten c't-Artikel (aktuelle Ausgabe, No. 1 vom 19.12.2020) kommt der QNAP TS230 sehr gut weg. Mit Leerpreis (ohne Platten) von ~160 Kopeken auch recht günstig.
Ich bin nur noch einen Click entfernt vom "Bestellen" ...
Unter 170€ gibts derzeit nichts... Hatte mich schon mal umgesehen.....
DonLucio hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 14:35Hat jemand aus der OS/2-Gemeinde Erfahrung mit NASs dieser Art? Was ich z.B. aus den ganzen Beschreibungen nicht herauslesen kann: Taugen diese Geräte auch als HTTP-Server, also: Kann ich auf dem NAS irgendwo HTML-Content abspeichern und den per Browser von irgendeinem (lokal) angeschlossenen Client aufrufen?
Davon habe ich absolut keine Ahnung. Ich habe auf die Schnelle bei meinem TS-420 nichts gefunden - aber wie geschrieben: keine Ahnung
Ein Webserver läuft
DonLucio hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 14:35 Ich würde erwarten, dass das bei einem "richtigen" NAS wie von QNAP, Neatgear etc. anders aussieht, oder?
Danke,
Don Lucio
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Beitrag von aschn »

War soll denn an einem HTTP-Server anders als bei einem Dateiserver sein? Wichtig ist dafür doch nur, dass HTTP auf Port 80 unterstützt wird und das über reines TCP/IP ohne SMB. Das kann wohl jede Kiste, auf der sich ein Webserver installieren lässt. Mit Linux sowieso kein Problem, aber selbst mit OS/2 geht das.

Mir wär der Stromverbrach nicht ganz egal. Den Vorschalg von eCSBenutzer, einfach einen USB-Stick an die Fritz-Box zu hängen, find ich auch nicht verkehrt, auch wenn es langsam ist - oder können die etwa USB 3?
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

aschn hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 15:08 War soll denn an einem HTTP-Server anders als bei einem Dateiserver sein? Wichtig ist dafür doch nur, dass HTTP auf Port 80 unterstützt wird und das über reines TCP/IP ohne SMB. Das kann wohl jede Kiste, auf der sich ein Webserver installieren lässt.
Nun ja, ein Apache macht schon ein paar Sachen mehr als ein reiner Fileserver.

Im Falle meines Billig-NAS ist zwar ein HTTP-Server drauf (ob's ein Apache ist, kann ich nur vermuten), und der lauscht auch auf Port 80 (klar). Aber solange ich keinen Zugang habe zu dem Verzeichnis, das als "Document-Root" konfiguriert ist (jedenfalls beim Apache heißt das so), solange habe ich keine Chance, die Funktionen des (Apache oder was auch immer)-Servers zu nutzen.

Warum das bei meinem Billig-NAS so eingerichtet ist, weiß ich nicht. Ich hatte sogar mal eine Anfrage an Medion gerichtet, und habe als Antwort erhalten: "Nicht vorgesehen, eigenen HTML-Content zu verarbeiten."

Und deshalb meine Frage: Kann ein "richtiges" NAS auch fremden (also meinen) HTML-Content verarbeiten, d.h. ist die Webserver-Konfiguration zugänglich?

Zur Verarbeitung von Web-Content gehört ja auch mehr als nur die Auslieferung von HTML-Code. Zumindest sollte ein MySQL bereitstehen und auch eine Umgebung wie PHP oder Phyton.

Ich kann diese Frage natürlich auch im Amazon-Forum stellen, aber ob da der nötige Sachverstand gegeben ist ...

Insofern Danke an eCSBenutzer für den Link auf das QNAP-Forum.

Gruß,
Don Lucio.
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Beitrag von eCSBenutzer »

Also meine FB7590 hat USB3.0
Der QNap kann PHP und das TS-230 wurde wegen des geringen Stromverbrauchs lobend erwähnt
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aschn
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Beitrag von aschn »

eCSBenutzer hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 15:59 Also meine FB7590 hat USB3.0
Danke. Ja, die 7490 kann's auch. Für den seitlichen Anschluss ist es aber als Voreinstellung deaktiviert. Anleitung.
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

DonLucio hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 11:51Ich werde mich dem Thema "richtige" NAS mal widmen und dann hier berichten.
So, die NAS (oder der NAS? Das NAS?) ist jetzt da und installiert. Will jetzt hier nur mal kurz dazu berichten:

Das ursprüngliche Thema dieses Threads "Datenaustausch mit Windows" wurde ja bereits mit dem Hinweis auf FAT32 auch für große SD-Karten / Sticks gelöst (mit Hilfe von DFSee). Es bleiben aber alle bekannten Probleme der "Turnschuh-Netzwerke" bestehen (Speichermedium in die Hand nehmen und von Rechner zu Rechner laufen). Von Performance, Sicherheit und Usability gar nicht zu reden.

Darum also eine NAS. Um das Ergebnis mit einem Satz zusammenzufassen: Es hebt das ganze Thema Daten-Speicherung und -Verarbeitung auf ein völlig neues Niveau (ist wahrscheinlich nix Neues für diejenigen, die schon damit arbeiten).

Nachdem ich mit günstigen Angeboten von unter 200€ angekobert worden war, habe ich mich doch für eine etwas teurere Variante entschieden:
QNAP TS-251D, mit 4GB RAM. Da werkelt immerhin schon ein Intel Celeron drin und kein schwachbrüstiger ARM. Hat ausserdem (optionale) Verschlüsselung als Hardware-Funktion, und für mich war (ist) Verschlüsselung wichtig.

Das Gerät ist ein 2-Bay-System, kann also nur RAID-1. Ich habe es mit 2x4 TB Seagate Ironwolf bestückt, nach Installation des QNAP-Betriebssystems bleiben noch netto "nur" 3,57 TB verfügbarer Speicher. Aber eben RAID-geschützt. Das Ganze hat dann allerdings 569€ gekostet (Gehäuse + Platten).

SAMBA ist auf dem QNAP vorinstalliert und mittels OS/2-SAMBA (aka "Arca-Application Mapper") kann man die NAS wie ein Laufwerk einbinden und kann Verzeichnisse mit Windows sharen.

Aber über die QNAP-eigene Web-Oberfläche kann man auch ohne SAMBA auf NAS-Dateien zugreifen, egal ob von OS/2, Windows oder was auch immer, solange nur ein Browser vorhanden ist. An der Stelle muß ich auch mal unserem viel gescholtenen FireFox die Ehre erweisen: Obgleich die Web-Oberfläche von QNAP auf modernstem Niveau läuft und vom Handling und Look-and-Feel her sich wie eine neuzeitliche Windows-GUI anfühlt, kann "unser" Firefox, sogar in der alten Version 38 alles klaglos verarbeiten. Das gilt auch für die diversen Zusatz-Applikationen wie phpAdmin für mySQL.

An Bord sind ausser reinen Fileserver-Funktionen aber auch alle Sachen, die man für einen kompletten Web- und Datenbank-Server braucht:
- FTP
- HTTP (Apache)
- MySQL
- PHP Version 7.3
und noch viele andere Sachen, die ich noch erforschen muß.

Eine eigene Webseite mit PHP und mySQL war in weniger als 1 Stunde eingerichtet.

Kurzum: Ich bin begeistert von der NAS-Entscheidung. Das soll hier aber keine Werbung für QNAP sein. Andere Hersteller machen möglicherweise einen genauso guten Job. Aber wenn ich mit meinem alten Medion-NAS vergleiche.... Hat zwar nur ein Viertel gekostet, aber da liegen Welten dazwischen.

Also: Danke an aschn und alle anderen, die mich auf das Thema NAS gestoßen haben. Manchmal braucht es eben Druck von aussen :-)

Gruß,
Don Lucio.
LutzG
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Beitrag von LutzG »

Hallo Lutz
DonLucio hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 13:59 ... Aber eben RAID-geschützt.
Such mal im Internet nach Raid-1 Datenverlust... :roll:

Wie auch immer: ohne regelmäßiges Backup is nix.
Gruß
Lutz
MKH
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Beitrag von MKH »

LutzG hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 13:46 Wie auch immer: ohne regelmäßiges Backup is nix.
Ja leider. Und jetzt stellt sich die Frage, womit soll man diese Datenmengen sichern?

Ich habe einige selbstgebrannte CDs im Schrank liegen, die schon anfangen, sich schön langsam aufzulösen. Das, und die Tatsache, dass das Handling alles andere als praktisch ist, sprechen für mich eher gegen den Einsatz als Sicherungsmedium.

Gruß
Michael
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

LutzG hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 13:46Wie auch immer: ohne regelmäßiges Backup is nix.
Danke für den Hinweis. Klar, auch RAID-Systeme können kaputt gehen. Deswegen mache ich regelmäßig Backup über den OTC-Button (One-Touch-Copy). Bzw ... werde ich machen :-D, wenn's mal alles eingerichtet ist.


Gruß,
Don Lucio.
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Sigurd
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Beitrag von Sigurd »

DonLucio hat geschrieben: Do 7. Jan 2021, 13:59 So, die NAS (oder der NAS? Das NAS?) ist jetzt da und installiert. Will jetzt hier nur mal kurz dazu berichten:
Vielen Dank für diesen schönen Bericht, Lutz!!

Das Thema interessiert mich auch und ich habe schon einmal vor ein, zwei Jahren ebenfalls kurz vor dem "Kauf-Klick" auf genau solch eine Lösung gestanden, es aber dann wieder verworfen.

Bin auf Deine weiteren Erfahrungen damit gespannt!

Ist das Gerät selbst eigentlich laut durch Lüfter, oder eher Leise?
Zuletzt geändert von Sigurd am Mo 18. Jan 2021, 08:17, insgesamt 1-mal geändert.
OS/2 versus Hardware - Maximum Warp!
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Beitrag von morcvomorc »

Hallo zusammen,

zum Thema NAS kann ich kurz meine Erfahrungen teilen.
Ich habe eines Marke Eigenbau basierend auf dem HPE ProLiant MicroServer Gen8 (G1610T). Das Gerät ist sehr leise (ausser beim Booten, da blästs einmal ordentlich durch)
Eingebaut sind 4x3TB WD, die im Raid 5 laufen.
Als Betriebsystem nutze ich Debian, ohne grafische Oberfläche. (alternativ kann man sich auch Openmediavault anschauen). Daher kann ich alle Dienste, die ich benötige installieren.
Shares stelle ich über Samba zur Verfügung, Musik und Videos auch über DLNA.
Über eine TV Karte nehme ich auf der Maschine auch Sendungen auf.

Von OS2/ArcaOS greife ich über Netdrive zu (Arcamapper geht auch).
Zur Konfiguration/Wartung nutze ich ssh über qPutty

Ich selbst habe wenig Linuxerfahrung (nutze es auch sonst nicht, es kann hilfreich sein jemanden mit Linuxerfahrung in der Hinterhand zu haben). Alles in allem war sowohl Installation, als auch Betrieb die letzten Jahre problemlos.

Viele Grüße
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

morcvomorc hat geschrieben: Mo 18. Jan 2021, 14:19 Ich habe eines Marke Eigenbau basierend auf dem HPE ProLiant MicroServer Gen8 (G1610T).
Was meinst du mit Eigenbau? Lt. HPE-Website handelt es sich um ein komplett fertig montiertes Gerät, mit einer Auswahl an Bestückungs-Optionen bei RAM und CPU.

Was ich nicht ganz verstanden habe: HP spricht von Celeron, Core-i3 und Xenon-Prozessoren. Ich nehme an, das ist alternativ gemeint? Oder stecken da mehrere Prozessoren drin?

Das Gerät ist sehr leise (ausser beim Booten, da blästs einmal ordentlich durch)
Was mich bei meinem QNAP stört: dass es zwar auch als "sehr leise" einzustufen ist, aber nur wenn er gerade nix zu tun hat. Leider ist das nur sehr selten der Fall. Ich höre die Festplattenzugriffe beinahe dauerhaft, weil er ständig irgendwas an den Daten herumschaufelt. Obgleich niemand gerade drauf ist. Ist das bei dir anders?

Als Betriebsystem nutze ich Debian
Was ist denn da standardmäßig drauf? Oder kommt das Gerät ohne BS?

Über eine TV Karte nehme ich auf der Maschine auch Sendungen auf.
Kannst du bitte mal sagen, was das für eine TV-Karte ist?

Viele Grüße
Don Lucio.
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Beitrag von DonLucio »

Hallo Sigurd,
Sigurd hat geschrieben: Mo 18. Jan 2021, 08:16Ist das Gerät selbst eigentlich laut durch Lüfter, oder eher Leise?
Lüfter ist nicht zu hören (hat er überhaupt einen?).
Was aber nervt (in meinem Fall), ist, dass der QNAP ständig am "rödeln" ist, also die eingebauten Festplatten ständig umgräbt. Praktisch pausenlos blinken die LEDs und das typische Klackern der Stepper-Motoren ist zu hören. Zwar nicht sehr laut, aber doch nervig. Ich bin jetzt dabei, herauszufinden, ob man dem Gerät das nicht abgewöhnen kann, denn ich sehe keinen Grund für ständige Aktivitäten, da ich die allermeiste Zeit des Tages nur mit lokal gespeicherten Daten arbeite. Und um seine RAID-Indices zu verwalten, sollte der QNAP nicht mehr als ein paar Minuten brauchen. Höchstens!

Sigurd hat geschrieben: Mo 18. Jan 2021, 08:16Bin auf Deine weiteren Erfahrungen damit gespannt!
Soviel habe ich in den ersten zwei Wochen mit dem QNAP-TS251 gelernt: Man betritt ein neues IT-Universum (jedenfalls wenn man nicht schon bisher mit selbst-verwalteten Servern zu tun hatte).

Und dann noch: Was ein NAS leistet, ist kaum durch die Hardware-Features auszumachen. Entscheidend ist das Betriebssystem. QNAP hat ein eigenes BS namens QTS mit einer eigenen Browser-basierten Benutzeroberfläche. Und einem (deutschen) Benutzerhandbuch von 509 Seiten! Und die wollen erstmal gelesen und verstanden werden (zumindest Teile davon).

Womit ich nicht sagen will, dass die QNAP-GUI sich nicht bemüht, dem Einsteiger jede erdenkliche Hilfe anzubieten. Und alles in einer exzellenten deutschen Übersetzung.

Kurz gesagt: Das Thema NAS ist äußerst komplex und vielseitig. Man kann sicher von den Erfahrungen Dritter profitieren, aber letztlich muß man den Sprung ins kalte Wasser selbst wagen :-)

Gruß,
Don Lucio.
morcvomorc
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Beitrag von morcvomorc »

DonLucio hat geschrieben: Mo 18. Jan 2021, 16:14

Was ich nicht ganz verstanden habe: HP spricht von Celeron, Core-i3 und Xenon-Prozessoren. Ich nehme an, das ist alternativ gemeint? Oder stecken da mehrere Prozessoren drin?
Mit Eigenbau meinte ich es ist kein NAS von Haus aus. Vom Proliant Microserver gibt es mehrere Varianten. Ich habe die G1610T mit Celeron Prozessor. Dazu habe ich 4 WD Festplatten eingebaut und eine 20gb 2.5 Zoll über den internen USB-Anschluss als Systemplatte. Theoretisch geht das auch über einen USB Stick, wenn man ihn als System nutzen möchte braucht man aber einen der viele Schreib/Lesezugriffe zulässt. Ich habe das anfangs mal mit einem Standard 2GB USB Stick probiert - der hat aber nach ein paar Wochen die Grätsche gemacht.


Was mich bei meinem QNAP stört: dass es zwar auch als "sehr leise" einzustufen ist, aber nur wenn er gerade nix zu tun hat. Leider ist das nur sehr selten der Fall. Ich höre die Festplattenzugriffe beinahe dauerhaft, weil er ständig irgendwas an den Daten herumschaufelt. Obgleich niemand gerade drauf ist. Ist das bei dir anders?
Ich würde sagen ja das ist anders. Eventuell hängt das auch von den Festplatten ab, Lüfter jedenfalls ist nahezu konstant.
Was ist denn da standardmäßig drauf? Oder kommt das Gerät ohne BS?
Das Gerät kommt meines Wissen ohne BS. Ich habe die Komponenten auch bei unterschiedlichen Händlern gekauft.
Zugriff geht übrigens auch per Browser über das HP ILO interface (das habe ich bisher aber tatsächlich nur einmal für ein BIOS Update von einem Windows Rechner aus gemacht)

Kannst du bitte mal sagen, was das für eine TV-Karte ist?
Ursprünglich hatte ich einen Technotrend TT-TVStick CT2-4400v2, da wir umgezogen sind und jetzt SAT haben, nutze ich nun eine Hauppauge WinTV StarBurst (wichtig: es ist nur Platz für eine low profile Karte ( half size Slotblende). Ich habe meine günstig beim Marktplatz bekommen (allerdings nur mit fullsize Blende - das geht auch dann Sitzt die Karte etwas wackelig - aber ok)


Noch zwei kurze Anmerkungen:
Zugriff geht übrigens auch per Browser über das HP ILO interface (das habe ich bisher aber tatsächlich nur einmal für ein BIOS Update von einem Windows Rechner aus gemacht)
Das Raid 5 ist ein Software Raid.


Viele Grüße
Moritz
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morcvomorc hat geschrieben: Mo 18. Jan 2021, 18:17 ....
Danke für die ausführlichen Informationen. :P

Vor allem die Sache mit der Win-TV wird mich zum Nachahmen veranlassen.

Gruß,
Don Lucio.
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