Neues von der Warpstock US 2014 zur Zukunft der eComStation

(DE) Neuigkeiten zu den Themen OS/2, eCS, und dem OS/2-Forum
(EN) News about OS/2, eCS and the OS/2 Forum
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Sigurd
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Neues von der Warpstock US 2014 zur Zukunft der eComStation

Beitrag von Sigurd »

Das habe ich gerade auf der Webseite von os2world.com gefunden und jage den Link gleich mal durch einen Übersetzer:

https://translate.google.de/translate?s ... edit-text=
OS/2 versus Hardware - Maximum Warp!
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Thomas Müller
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Beitrag von Thomas Müller »

Hier http://warpcity2.wordpress.com/
ist ein Blog zu der gleichen Veranstaltung.

Thomas
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ehtron
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Beitrag von ehtron »

Hi :)

Kaum zu glauben :)
auf Heise was über eCS / OS/2 ...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 39922.html
exos2user

Beitrag von exos2user »

Schon erstaunlich, dass sich noch 2 neue Firmen an das Thema wagen. Zwar stehen dahinter altbekannte Gesichter, aber es sind Personen, die m.E. nicht nur große Sachkenntnis besitzen, sondern auch vernünftig genug sind.
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aschn
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Beitrag von aschn »

exos2user » Fr 31. Okt 2014, 19:25 hat geschrieben:Schon erstaunlich, dass sich noch 2 neue Firmen an das Thema wagen. Zwar stehen dahinter altbekannte Gesichter, aber es sind Personen, die m.E. nicht nur große Sachkenntnis besitzen, sondern auch vernünftig genug sind.
Eigentlich bedeutet das keine Änderung gegenüber der Zeit, als Mensys eCS herausgebracht hat. Es sind immer die gleichen gewesen, die dafür verantwortlich sind, dass es mit OS/2 immer noch irgendwie weitergeht, auch wenn in den letzten Jahren wichtige Personen abgesprungen sind. (Ich zähle hier Joachim und Roderick trotz aller Meinungsverschiedenheiten natürlich zu denen, die daran einen großen Anteil haben.)

Wichtig ist, das es weitergeht und dass die Zeit des Übergangs von Mensys nach Arche Noah kurz wird. Anscheinend war die Initiative von Lewis so erfolgreich, dass nicht noch mehr Entwickler das Handtuch geschmissen haben, sondern, ganz im Gegenteil, alle ordentlich Hoffnung auf das neue Projekt setzen. Zusätzlich war schon länger eine Art Stillstand in der Gesamtentwicklung zu verzeichnen, abgesehen von den Aktionen der üblichen Verdächtigen.

Am Rand auch das: Gut zu hören, dass Mensys mit dem eCS-Projekt nicht pleite gegangen ist, sondern dass sie anscheinend noch rechtzeitig genug aufgehört haben. Mensys hat sehr viel für OS/2 getan und leider auch viel Falsches, aus meiner Sicht. Die Beteiligten haben sich den Arsch aufgerissen, so wie kein anderer. Dafür ein Dankeschön von mir.
Andreas Schnellbacher
exos2user

Beitrag von exos2user »

Sicher, es sind die üblichen Verdächtigen. Das bemerkenswerte ist für mich daran, dass zwei Unternehmen zur Beackerung dieser Nische gegründet wurden. Das tut normalerweise niemand ohne Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg.
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thorolf
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Beitrag von thorolf »

aschn » Fr 31. Okt 2014, 20:33 hat geschrieben:Am Rand auch das: Gut zu hören, dass Mensys mit dem eCS-Projekt nicht pleite gegangen ist, sondern dass sie anscheinend noch rechtzeitig genug aufgehört haben.
naja, ich glaube nicht, das Mensys so viel (eigenes) Geld in die eCS-Entwicklung gesteckt hat, vor allem dürfte es die technische Infrastruktur sowie zwei Mitarbeiter die zu einem Großteil an der eCS gearbeitet haben gewesen sein.

Geld verdienen tut Mensys wohl im Wesentlichen mit Software-Verkäufen.
Mensys hat sehr viel für OS/2 getan und leider auch viel Falsches, aus meiner Sicht. Die Beteiligten haben sich den Arsch aufgerissen, so wie kein anderer. Dafür ein Dankeschön von mir.
M.M. zu viel falsches und den Arsch haben sie sich selber und mit zu vielen falschen und unnützen Dingen aufgerissen. Dazu haben sie noch einiges an Geld und viele Unterstützer und Entwickler verbrannt. Jetzt kann es ja nur noch besser werden, die Frage die sich mir stellt ist, ob es soviel besser werden kann, das man OS/2 auch wieder wirklich zum Arbeiten nutzen kann.

Auch wenn ich mit Mac OS X alles andere als zufrieden bin, aber immerhin "zufriedener" als mit Linux oder gar Windows, stellt OS/2 bzw. eCS für mich seit längerem leider keine Alternative mehr dar. Zu viele Baustellen: Veraltetes Basis-System, ACPI, PowerManagement/Suspend-Resume, Grafik-/Netzwerk-/USB-Treiber, Drucker, Scanner, unterstützte Dateisysteme, veraltete Kommandozeile, keine aktuellen Mozilla-Anwendungen, OpenOffice u.v.m.

Vieles was in relativ kurzer Zeit gelöst werden müsste, denn "mögen" tue ich OS/2 nach wie vor viel mehr als alles andere, nur arbeiten kann ich damit (von Ausnahmen abgesehen) leider nicht mehr :-(

Bei mir hätte ein OS/2-artiges System, welches auf einem Linux- oder BSD-Derivat basieren würde, deutlich mehr Chancen. Das Basis-System ist fertig, aktuelle Treiber und Anwendungen sind einfach "da" und werden von anderen gepflegt, man müsste sich "nur" noch um die OS/2-Spezialitäten wie GUI/WPS, Anwendungs-Integration etc. kümmern sowie um eine saubere Integration von nativen OS/2-Programmen mittels einer virtuellen Maschine in der noch ein "echtes" OS/2 läuft.
Grüße,

Thorolf
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aschn
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Beitrag von aschn »

thorolf » So 2. Nov 2014, 00:55 hat geschrieben: M.M. zu viel falsches und den Arsch haben sie sich selber und mit zu vielen falschen und unnützen Dingen aufgerissen. Dazu haben sie noch einiges an Geld und viele Unterstützer und Entwickler verbrannt.
Nun wollte ich mal etwas Positives sagen ...
thorolf » So 2. Nov 2014, 00:55 hat geschrieben: Jetzt kann es ja nur noch besser werden, die Frage die sich mir stellt ist, ob es soviel besser werden kann, das man OS/2 auch wieder wirklich zum Arbeiten nutzen kann.
Derzeit kann ich noch nicht einmal den Browser stressfrei nutzen. Ich muss ihn so etwa alle halbe Stunde neu starten. Das Teil wird immer langsamer, je mehr man von diesen heutigen JavaScript-überladenen Seiten abruft. Richtig schlimm wird es auch nach vielen Bitmaps, wobei da auch wieder JavaScript im Spiel sein könnte.
thorolf » So 2. Nov 2014, 00:55 hat geschrieben: Bei mir hätte ein OS/2-artiges System, welches auf einem Linux- oder BSD-Derivat basieren würde, deutlich mehr Chancen. Das Basis-System ist fertig, aktuelle Treiber und Anwendungen sind einfach "da" und werden von anderen gepflegt, man müsste sich "nur" noch um die OS/2-Spezialitäten wie GUI/WPS, Anwendungs-Integration etc. kümmern sowie um eine saubere Integration von nativen OS/2-Programmen mittels einer virtuellen Maschine in der noch ein "echtes" OS/2 läuft.
Das ist die alte Idee, die es auch damals schon zu aktiven netlabs.org-Zeiten gab. Derzeit ist daran keiner der dafür notwendigen Entwickler interessiert. Vielleicht tut sich ja durch Arche Noah etwas.
Andreas Schnellbacher
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thorolf
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Beitrag von thorolf »

Hallo Andreas,
aschn » So 2. Nov 2014, 18:12 hat geschrieben: Nun wollte ich mal etwas Positives sagen ...
ich weiss und ich würde mir noch mehr wünschen, das es mal wieder was wirklich positives zum Thema OS/2 gibt.

Ich hoffe das ändert sich nochmal ...
Das ist die alte Idee, die es auch damals schon zu aktiven netlabs.org-Zeiten gab. Derzeit ist daran keiner der dafür notwendigen Entwickler interessiert. Vielleicht tut sich ja durch Arche Noah etwas.
Nicht wirklich, Netlabs.org wollte mit Voyager im Grunde ein komplett neues Betriebsystem schaffen, über die Planung von Modulen/Objekten, Schnittstellen, Protokollen usw. (SOM vs. NOM) sind sie leider nie heraus gekommen.

Vor ein paar Jahren hatte ich in Trier mal die Idee mit Voyager 2.0 vorgestellt (WSE 2010 - Voyager 2.0), mangels Interesse aber dann nicht weiter verfolgt. Und noch mehr als damals, bin ich heute der Meinung, das das "weiter beleben" von OS/2, auch in Form der eCS, völlig unsinnig und eine ziemliche Zeit- und Geldverschwendung mit "bekanntem" Ausgang ist.

Und genau deshalb kann der einzig sinnvolle Weg sein, das aus OS/2 zu retten was am besten und "einzigartig" war (und ist) und den Rest zu vergessen.

Jeder Linux-/BSD-Kernel, jeder Netzwerk-/USB-/Audio-Stack dieser Systeme ist denen von OS/2 inzwischen meilenweit überlegen, es gibt für diese Systeme tausende von Treibern, Anwendungen u.v.m. die es niemals für OS/2 geben wird und falls es die eine oder andere Anwendung doch gibt, ist sie permanent veraltet und weniger stabil.

Inzwischen würde mir für so ein Projekt leider die Zeit fehlen ...
Grüße,

Thorolf
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Frank Wochatz
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Beitrag von Frank Wochatz »

Thorolf,

Deine Ansichten zur Nichtbenutzbarkeit von OS2 für Dich akzeptiere ich natürlich. Vermeide aber doch bitte pauschale Einschätzungen dieser Art, die gelten eben nicht für alle (zB. nicht für mich). Du musst den Leuten auch glaube ich nichts erklären, die wissen schon selber, ob sie OS2 noch nutzen oder eben nicht.

Ein Grund OS2 bzw. eCS heute einzusetzen ist sicherlich, dass sich eben nicht alles dauernd verändert, und das damit auch Know How bewahrt wird, das man sich selber angeeignet hat, oder maßgeschneiderte Programme genutzt werden. Dinge wie Mesa oder Vispro Rexx oder die WPS finde ich auf anderen Plattformen auch nicht.

Viele der von Dir genannten Dinge werden auch nicht von jedem benötigt. Ich brauche zB. kein WLAN, selbst MM ist für mich inzwischen eher unwichtig. Ich könnte sogar auf Drucker verzichten. Ich brauche auch kein Suspend.

Nicht falsch verstehen, ich will nichts schön reden. Aber die Probleme sind bekannt, und wenn ich ich mir manche fehlenden, aber auch manche stattfindenden Entwicklungen ansehen (siehe YUM-Thread), mache ich mir mir Sorgen, wie das System wohl in ein paar Jahren aussehen wird.

Btw, die "alte Idee", ein Linux-Layer zwischen OS/2 und der Hardware zu legen, war nicht Voyager, sondern es ware eine Idee bzw. Zukunftsvision/Möglichkeit von SSI, um die Hardwareprobleme zu beheben.
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aschn
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Beitrag von aschn »

Frank Wochatz » So 2. Nov 2014, 21:52 hat geschrieben: Btw, die "alte Idee", ein Linux-Layer zwischen OS/2 und der Hardware zu legen, war nicht Voyager, sondern es ware eine Idee bzw. Zukunftsvision/Möglichkeit von SSI, um die Hardwareprobleme zu beheben.
Nein, Kim verfolgte damals eine reine Virtualisierung mit Two OS Two, dem Vorläufer von Parallels, nicht einen "Linux-Layer", was auch immer das bedeuten soll.

Ja, das netlabs.org-Ziel war damals zu hoch gesteckt. Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens ein Linux-Desktop dabei herausgekommen wäre, der sich mehr nach WPS anfühlt als Xfce.

Ich halte Linux- und Windows-Systeme sowieso für zu umständlich und für nur begrenzt nutzbar.
Andreas Schnellbacher
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thorolf
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Beitrag von thorolf »

aschn » So 2. Nov 2014, 22:37 hat geschrieben:Nein, Kim verfolgte damals eine reine Virtualisierung mit Two OS Two, dem Vorläufer von Parallels, nicht einen "Linux-Layer", was auch immer das bedeuten soll.
das sollte ein schlankes Linux System sein, auf dem dann die VM läuft und darin dann OS/2. Der Linux-Teil sollte nicht mehr machen als über aktuelle Treiber die Hardware anzusprechen und diese dann "OS/2-kompatibel" durchzureichen.

Auch eins der vielen "toten" Projekte in denen nicht nur mein Geld verbrannt wurde.
Ja, das netlabs.org-Ziel war damals zu hoch gesteckt. Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens ein Linux-Desktop dabei herausgekommen wäre, der sich mehr nach WPS anfühlt als Xfce.

Ich halte Linux- und Windows-Systeme sowieso für zu umständlich und für nur begrenzt nutzbar.
Auch Mac OS X entwickelt sich für mich in eine falsche Richtung, bei Linux ist, bis auf den monolithischen Kernel, der Unterbau eigentlich recht brauchbar. Dort mangelt es m.E. vor allem an einer durchgängig konsistenten Oberfläche. Immerhin das ist bei Mac OS X gegeben (und noch auch der Unterbau) und selbst bei Windows war die Oberfläche konsistent, wenn auch "unbedienbar".

So gesehen hätte ein Voyager 2.0 da schon noch "Potenzial" es besser zu machen, wobei das im Grunde nur eine weitere Distribution mit eigener Oberfläche und ein paar weiteren "OS/2-eigenen" Erweiterungen wäre.

@Frank:
Ich rede nicht von WLAN, das geht auch auf meinem T410 it Mac OS X nicht wirklich und stört mich relativ selten. Auch hängt diese Kombination ab und an, 2 -3 Mal die Woche vielleicht, auch damit kann ich leben. Immerhin habe ich neben Chromium mit etwa 70 offenen Tabs in drei Fenstern noch Firefox mit 30 Tabs, Thunderbird OpenOffice, Papyrus, PSI, Vorschau (PDF/Bilder), Editor, RDP und jede Menge Terminals offen, hin und wieder kommt auch noch eine VirtualBox dazu (es gab Zeiten, da konnte ich das mit OS/2 auch machen, wenngleich auf etwas kleinerem "Niveau", nur ein Kern mit 2 GB RAM).

Und wenn ich schlafen gehe, mache ich meinen Rechner einfach zu, der schläft dann auch, am nächsten Tag mache ich ihn wieder auf und mache dort weiter, wo ich aufgehört habe. Und selbst wenn er abgestürzt war, macht er die meisten meiner Programme nach dem Neustart wieder auf.

Ich meine aber noch viel essenzielleren Dinge die auf halbwegs aktueller Hardware nicht gehen. ACPI und PowerManagement sind da nur ein kleiner Teil von, der weit aus größere Teil davon steckt in 15 Jahre altem closed-source Code, der dringend ausgetauscht oder zumindest massiv angepasst werden müsste!
Grüße,

Thorolf
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Frank Wochatz
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Beitrag von Frank Wochatz »

aschn » So 2. Nov 2014, 22:37 hat geschrieben:
Frank Wochatz » So 2. Nov 2014, 21:52 hat geschrieben: Btw, die "alte Idee", ein Linux-Layer zwischen OS/2 und der Hardware zu legen, war nicht Voyager, sondern es ware eine Idee bzw. Zukunftsvision/Möglichkeit von SSI, um die Hardwareprobleme zu beheben.
Nein, Kim verfolgte damals eine reine Virtualisierung mit Two OS Two, dem Vorläufer von Parallels, nicht einen "Linux-Layer", was auch immer das bedeuten soll.

Ja, das netlabs.org-Ziel war damals zu hoch gesteckt. Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens ein Linux-Desktop dabei herausgekommen wäre, der sich mehr nach WPS anfühlt als Xfce.

Ich halte Linux- und Windows-Systeme sowieso für zu umständlich und für nur begrenzt nutzbar.
Bob St. John oder wie der hieß (was ist aus ihm geworden?) hatte damals die Idee (weiter verfolgt wurde es nicht), ein Linux oder anderes Unix als Unterbau zu benutzen, und darauf eCS in einer VM zu benutzen, die dann gleich 'oben ist. Als praktisch ein Mini-Linux ohne mit VM und eCS. Die Bezeichnung 'Layer' fiel damals genau von ihm, weil Linux mit der VM nur noch als praktische unsichtbare Ebene zwischen OS2 und der Hardware funktionieren sollte. Ich kann mich noch daran erinnern, weil ich die Idee seltsam fand, inzwischen könnte ich mir das vorstellen. Das war ganz zu Beginn der eCS (1.0). Den Gedanken hatten später auch einige andere (Sigurd & Co.), mehr als einen Idee war es nie. Mag sein dass es später noch andere Spielarten dieser Idee gab, wenn Du was anderes meintes, ok.
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Sigurd
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Beitrag von Sigurd »

Vielleicht bringen diese Videos von Warpstock etwas erhellendes:

https://www.youtube.com/playlist?list=P ... KKVQXQ5GtT
OS/2 versus Hardware - Maximum Warp!
ajunra
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Beitrag von ajunra »

Kaum zu glauben :)
auf Heise was über eCS / OS/2 ...

http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 39922.html
Im Moment (3.11.) sind schon 200 Kommentare zusammen gekommen!
Habt ihr euch mal die anderen Artikel bei heise/iX angesehen? Kaum einer - so interessant er auch sei - bekommt ähnlich viele Kommentare! (in Ordnung: Wenn es heißt daß ein aktuelles Linux Anwender verliert :P werden es vier mal so viele)
Was schließt ihr daraus?
Meine Meinung: Auch wenn OS/2 (eCS) nur noch selten eingesetzt wird, es polarisiert noch immer. (Ich habe alle 200 Kommentare gelesen)
Was erstaunt: OS/2 ist doch scheinbar sehr vielen Leuten die mit (nicht nur an) Rechnern arbeiten noch immer ein Begriff.
Wenn man (man liest immer mal wieder ein Bedauern heraus) die Leute dazu bringen könnte sich etwas mehr mit eCS zu beschäftigen; sich etwas mehr dafür zu interessieren... 'träum... :oops: '
Schöne Grüße von Deutschlands größter Insel
ajunra
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thorolf
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Beitrag von thorolf »

Hallo allerseits,

da ich ziemlich viele Stunden, ziemlich "unbeschäftigt" war, habe ich mir mal ein paar Videos von der WarpStock 2014 angeschaut. Die Qualität ist leider in jeder Hinsicht ausgesprochen mies, das hätte man mit wenig Aufwand sehr viel besser machen können.

Der Vortrag von Manso de Jong (Mensys) hat nichts wirklich neues gebracht, aber durchaus das eine oder andere was man schon vermutet hatte, bestätigt.

Die Initiative für die eCS kam von Serenity Systems, die auch die Lizenz von IBM hatten, ein OEM-OS/2 anzubieten, nur durfte es nicht so heissen, also nannte man es eComStation.

Die erste eCS Preview kam 2000 heraus, Mensys war zu der Zeit im Wesentlichen nur Wiederverkäufer (also das was sie schon immer gemacht haben), aber im Laufe der Zeit wurde von Mensys immer mehr Unterstützung geleistet. In 2005 kam mit der eCS 1.2R die, in meinen Augen erste brauchbare eCS-Version heraus, im Kern ein MCP2R und auf dieser Version basieren alle danach folgenden Versionen zu einem erheblichen Teil.

2007 gab es dann die erste, ich nenne sie mal "öffentlich Alpha" eCS 2.0RC1, nach 6 (7?) weiteren Release Candidates kam dann 2010 die eCS 2.0 heraus. Neuerungen gegenüber der 1.2R, bootable JFS, ein halbfertiges ACPI, ein CPU-beschleunigter VESA-Grafiktreiber als "Notlösung" - wie RK mir das beim Erscheinen der ersten Alpha gesagt hatte. Dazu ein paar kleine Fixes von IBM und ein paar aktualisierte Anwendungen - alles Dinge, die Mensys natürlich etwas anders "bewertet".

Ein Jahr zuvor, nämlich 2009, hatte Mensys die Rechte für die eCS von Serenity Systems übernommen, darunter auch den OEM-Vertrag mit IBM (bzw. einen neuen abgeschlossen).

2011 gab es dann noch die eCS 2.1 und 2012 die eCS 2.2Beta. Alle Erscheinungstermine beziehen sich nur auf die englische Version, die deutsche kam meist deutlich später.

In 2012 kam dann die große Kriese bei Mensys, u.U. weil die eCS-Verkäufe um 50% einbrachen, es wurden Kosten reduziert und die Firma Xeu.com gegründet, die u.a. das gesamte eCS-Geschäft übernahm. Mitarbeiter bei Xeu.com waren ehemalige Mensys-Beschäftigte, darunter Joachim Benjamins, der nach der Webshop-Entwicklung als "Entwicklungs-Manager" für die eCS bei Xeu.com arbeitete. Roderick Klein hat Mensys verlassen, er war mit der neuen Entwicklung offenbar nicht einverstanden, lt. Menso hatte RK die eCS-Entwicklung jahrelang koordiniert, das jedoch ohne Konzept, das soll mit Xeu.com besser werden.

Die Fertigstellung der eCS 2.2 verzögert sich damit natürlich weiter, ich bin nicht sicher ob Menso ein neues Datum genannt hatte.

Investoren wollen weiter Geld in die Firma stecken, in 2014 gab es eine größere eCS-Bestellung, insgesamt sollen nun, wenn ich das richtig verstanden habe, 30T-40T eCS-Lizenzen verkauft worden sein. Viele Firmen schliessen auch einen Supportvertrag ab und bekommen dann individuelle Unterstützung.

Mensys hat eine Vereinbarung mit Arca Noae getroffen, Mensys wird weiterhin die eCS zusammenstellen und vertreiben, Arca Noae liefert neue/aktualisierte Treiber und hilft auch weiter um die eCS zu verbessern.

Anwender die die letzten 12 bis 18 Monate eine gültige Software Subscription hatten, sollen die eCS 2.2 kostenlos bekommen, Menso meinte, das man ja kein Geld nehmen könne ohne etwas zu liefern.

Immerhin damit hat er Recht, wenngleich ich nicht erwarte, das sich bei der eCS-Enwicklung wesentlich was ändert, JB hat schliesslich auch in der Vergangenheit das Projekt wesentlich beeinflusst und das zur Verfügung stehende Geld wird eher weniger, denn mehr.

Viele der verkauften Lizenzen sind in die Industrie (u.a. Siemes, franz. Druckmaschinen) und Banken (z.B. Brasilien) gegangen, d.h. hier läuft die eCS auf Industrie-PCs bzw. spezieller Hardware, die in größerer Anzahl speziell zusammengestellt wird, sicher ohne "Multimedia-Gedöns" und tw. auch ohne Oberfläche.

Also mit meist grundlegend anderen Anforderungen als dies bei Endanwendern der Fall ist.

Die Zukunft wird also zeigen ob sich die eCS- Entwicklung in irgend einer Form ändert, ich persönlich erhoffe mir da allerdings nicht so viel.


PS: Sollte ich Aussagen von Menso falsch verstanden haben, mein Englisch ist "begrenzt" und das Video war tw. schwer verständlich, dann schreibt einfach, ich korrigiere das dann.
Grüße,

Thorolf
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thorolf
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Beitrag von thorolf »

Die weiteren Videos die ich angeschaut habe, waren die von Paul Smedley (Linux Ports) und David Azarewicz (Arca Noae).

Von Paul gab es nichts wirklich neues, interessant fand ich jedoch, das er als Nicht-Programmierer" ohne C-Kenntnisse mit dem Portieren angefangen hat.

Beachtlich was er bislang geleistet hat und ohne seine unermüdliche Arbeit, neben seinem sicher nicht "unanspruchsvollen" Job, wäre OS/2 um sehr vieles "ärmer" und für viele Aufgaben sogar seit langer Zeit nicht mehr nutzbar gewesen.

Darunter der C-Compiler GCC (ohne den geht GAR NICHTS), alles was mit Web-Server zu tun hat (u.a. Apache, MySQL, PHP) aber auch Scannen (Sane), Drucken (CUPS) und viele weitere Tools und Anwendungen.


David will mit seiner neuen Firma Arca Noae die Treiber-Entwicklung voranbringen.

Der z.Z. am fortgeschrittenste neue Treiber ist der MultiMAC-Treiber, David spricht von 90-95% fertig.

Der MultiMAC-Treiber ist ähnlich wie GenMAC ein Wrapper für OS/2-fremde Netzwerktreiber, im Gegensatz zum GenMAC, der closed-source Windows-Treiber nutzte, werden jetzt open-source Treiber von FreeBSD eingesetzt, was die Sache deutlich einfacher macht.

Bislang werden Intel und Broadcom unterstützt, WLAN ist in Planung aber weitaus komplexer, weil weitere Schnittstellen wie Funk und Verschlüsselung gebraucht werden.

Ziel soll sein, das man neue Treiber einfach und ohne Änderung am BSD-Code einbinden kann.

Ob diese oder eine ähnlich Basis auch zur Unterstützung von USB3 genutzt werden kann lies David offen, da er sich damit bislang nicht beschäftigt hat.

ACPI ist ein weiterer Treiber der nun unter dem Dach von Arca Noae weiterentwickelt wird, hier wurde v.a. "aufgeräumt", "vereinfacht" und "umorganisiert". Dadurch lässt sich z.B. ein neuer Intel-Chipsatz in nur 15min einbauen und unterstützen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Treiber praktisch fertig, ob ACPI damit grundlegend Unterstützt wird, weiß ich nicht.

Der UniAUD-Treiber ist z.Z. zu 20% fertig, Arbeiten und Ziel sind die gleichen wie bei AHCI.

Beim JFS-Treiber wurde ein kritischer Fehler im "Log-Redo" behoben, weitere Fehler im CheckDisk sind jedoch noch offen.

Weitere zukünftig von Arca Noae gepflegte Treiber sind DaniS506 (z.Z. 1.08.15), AHCI (1.32), Amouse (3.01.00) und IBMKBD (aktuell 10.165, unbedingt einspielen, da einige Probleme gelöst sind).

Neuigkeiten dazu soll es in den nächsten Tagen geben.

Unterstützung gibt es nur über Support Tickets, ggf. über E-Mail (gilt auch für Paul!), Foren oder Newsgroups werden aus Zeitmangel grundsätzlich nicht gelesen.

Auf der Web-Seite von David (http://88watts.net/software.html) gibt es das TestLog-Rexx-Script, welches alle Informationen und Log-Dateien sammelt um sie an David zum Untersuchen zu schicken.

Unterstützt werden ACPI, UniAUD, AHCI, USB und MultiMAC, weitere Trace-Files bitte NUR nach Aufforderung schicken!


Kurz angerissen (in einem anderen Video) wurde auch noch die Arbeit von Peter Moylan (u.a. FTPServer, Weasel, IMAP), der seit einiger Zeit seine Programme auf Open-Source umstellt, weil er sich aus der Entwicklung zurück ziehen will.

Ich kann das verstehen, wenn man die Mailing-Liste verfolgt und sieht, was für einen Aufwand er für eine Handvoll Nutzer treiben muss, die die Software tw. sogar professionell einsetzen.


Natürlich ist die neue Initiative von David absolut begrüssenswert, allerdings werden damit Grundlegende Probleme der völlig überalterten und ungepflegten Komponenten, die OS/2 seit langem hat, überhaupt nicht adressiert.

Ich frage mich also, wie man OS/2 bzw. eCS noch 5 bis 10 Jahre anbieten können will, wie Manso de Jong von Mensys das in seinem Vortrag gesagt hat, wenn man das nicht "langsam" mal angeht!
Grüße,

Thorolf
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aschn
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Beitrag von aschn »

thorolf » So 9. Nov 2014, 22:39 hat geschrieben: Mensys hat eine Vereinbarung mit Arca Noae getroffen, Mensys wird weiterhin die eCS zusammenstellen und vertreiben, Arca Noae liefert neue/aktualisierte Treiber und hilft auch weiter um die eCS zu verbessern.
Das wär ja wie ein Schlag ins Gesicht, nachdem Lewis anscheinend doch den Mund etwas zu voll genommen hätte.

Das hört sich so an, dass Arca Noae nichts weiter als ein Zusammenschluss von Entwicklern ist. Nachdem es auf deren Webseite (Shop) aber auch schon sonst nur bei Mensys erhältliche Produkte zu kaufen gibt, glaub ich, das wird noch weiter gehen und irgendwann wird der Rest von OS/2-Mensys keine große Rolle mehr spielen, was die Entwicklung angeht.

Solange Mensys die IBM-Rechte hat, werden sie eine bedeutende Rolle spielen. Distribution muss ja auch noch jemand machen. Auffällig ist, dass auf der About-Seite von Arca Noae die gleichen Firmen als Kunden genannt werden, die auch bei Mensys zu lesen sind.

Besten Dank, Thorolf, für Deine Zusammenfassungen. Ich finde übrigens auch, dass die Qualität der Filme katastrophal ist, bin aber froh, dass überhaupt etwas existiert.
Andreas Schnellbacher
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