Vergleich Virtualisierungslösungen

[Frank Wochatz]

Die Foren sind voll davon, aber ich frag trotzdem mal: Kennt jemand eine Website oder Doku, die die unterschiedlichen Virtualisierungsmöglichkeiten kurz und bündig "auf einen Blick" vergleicht? Mich interessieren Features und Voraussetzungen, Interaktion zwischen den Systemen, sowie Einschränkungen und Performance - natürlich immer mit OS/2 (eCS) Bezug (OS/2 als Host mit Linux als Gast, bzw. Linux als Host und OS/2 als Gast. TIA

[ak120]

In deutscher Sprache gibt es relativ wenig. Zu dieser Thematik kann ich nur die Blogs von OS2museum, Virtual PC Guy und neozeed empfehlen. Parallels Workstation 2.2 für Linux (von 2008) konnte auch noch mit OS/2-Gastsystemen umgehen. VirtualBox benötigt entsprechende Virtualisierungserweiterungen im Prozessor, welche auch im BIOS aktiviert sein sollten. Für eine einzelne OS/2-Gastmaschine ohne große Anforderungen bzgl. der Verfügbarkeit und Stabilität von Netzwerkdiensten, kann man VirtualBox in neueren Versionen schon gebrauchen. Möchte man mehrere OS/2-Systeme im Netzbetrieb virtualisieren, würde ich immer noch zu Virtual PC bzw. Virtual Server bevorzugen. Leistungsmessungen in virtuellen Umgebungen sind schwer meßbar. Man kann eigentlich nur zwischen identischen Maschinen (einmal nativ, einmal in VM) vergleichen. Es kann durchaus sein, daß einige Aufgaben in der VM 50mal schneller bewältigt werden, andere jedoch 50 bis 100mal langsamer.

[ehtron]

Hi
der alte virtual-pc (os/2 host) lief bei mir damals gut.
darin hatte ich win$ xp und auch meine ersten linux (mint) tests laufen

bei linux (mint) als host kannst du dir das mit 3 klicks (virtualbox-5.0) aus den quellen installieren (synaptic-paketverwaltung)
darin sollte eCS / OS/2 problemlos laufen.. glaube auch die alten guest-addons für os/2 gehen dort.. bin aber nicht sicher.

[thorolf]

Die Foren sind voll davon, aber ich frag trotzdem mal: Kennt jemand eine Website oder Doku, die die unterschiedlichen Virtualisierungsmöglichkeiten kurz und bündig "auf einen Blick" vergleicht?

spontan fällt mir da nix ein, mit Bezug auf OS/2 schonmal überhaupt gar nicht.

Mich interessieren Features und Voraussetzungen, Interaktion zwischen den Systemen, sowie Einschränkungen und Performance - natürlich immer mit OS/2 (eCS) Bezug (OS/2 als Host mit Linux als Gast, bzw. Linux als Host und OS/2 als Gast. TIA

Aus Erfahrung kenne ich Xen auf Linux als Host, paravirtualisert Linux-Gast-Systeme sind sehr performant, aber keinerlei Interaktion zwischen Gast und Host, mit OS/2 kann Xen nichts anfangen.

Mit OS/2 als Host gibt es sowieso nur zwei Varianten, VirtualPC und VirtualBox, ersteres lief immer ziemlich gut, brauchte keinen besonderen Prozessor und die Interaktion zwischen Host/Gast war mittelmäßig bis schlecht, das war auch nicht besser bei VirtualBox, was kostenlos war und seit langem die einzige VM-Lösung für OS/2 darstellt, aber seinerzeit eine CPU mit VT-Erweiterung brauchte.

Mit Linux, MacOS oder Windows als Host hat man Auwahl, hier kenne ich nur VirtualBox womit OS/2 ziemlich gut läuft, aber auch hier fehlen "ordentliche" Gast-Erweiterungen, sodas eine Interktion zwischen Host und Gast minimal ist, bei mir erfolgt der Datenaustausch meist über Netzwerklaufwerke. Ich glaube nichtmal die gemeinsame Zwischenablage funktioniert.

[aschn]

Nicht ganz das, wonach Du gefragt hast, etwas schwammig, aber villeicht hilfreich:

Für die Variante OS/2 als Host gibt es derzeit nur eine einigermaßen stabile Lösung: Virtual PC. VirtualBox ist anscheinend fast fertig und müsste dem dann heftig überlegen sein.

Anders herum, mit OS/2 als Gast, ist der Host völlig egal. Das wird mit Sicherheit immer die stabilste Variante bleiben. VirtualBox müsste da am meisten Features bieten. Für OS X ist Parallels wahrscheinlich die einzige Lösung, falls es VirtualBox für OS X immer noch nicht gibt. Dabei kommt es wesentlich auf die Qualität der für die entsprechende Software erhältlichen OS/2-Additions an. MS Hyper V als Nachfolger von Virtual PC ist da wohl nicht mehr im Rennen. Sogar VMWare ESXi soll ja funktionieren. Da gab's mal ne Seite mit Screenshots von David (oder Jan?) mit Screenshots.

So gesehen braucht man also keinen Vergleich, weil es eigentlich immer nur eine Variante gibt: VirtualBox, wenn verfügbar, sonst eben etwas anderes.

[Frank Wochatz]

Danke an alle für die Hinweise, damit komme ich erstmal klar.

[thorolf]

Für OS X ist Parallels wahrscheinlich die einzige Lösung, falls es VirtualBox für OS X immer noch nicht gibt.

VirtualBox gibt es schon lange für OS X und es läuft auch genauso gut wie unter Linux oder Windows.

Ein paar wenige Windows-Programme laufen mit Parallels besser, weil dort in der Vergangenheit die Grafik-Unterstützung etwas besser war.

Dabei kommt es wesentlich auf die Qualität der für die entsprechende Software erhältlichen OS/2-Additions an.

So ist das und die OS/2-Additions für VirtualBox sind da leider sehr "rudimentär", gerade mal ein Grafik- und Maustreiber der es ermöglicht die Maus einfach zwischen Host und Guest zu bewegen, ein Netzwerk-Treiber ist, glaube ich, auch noch dabei.

[ak120]

So ist das und die OS/2-Additions für VirtualBox sind da leider sehr "rudimentär", gerade mal ein Grafik- und Maustreiber der es ermöglicht die Maus einfach zwischen Host und Guest zu bewegen, ein Netzwerk-Treiber ist, glaube ich, auch noch dabei.

Für eine zielführende Betrachtung sollte man möglichst immer beide Seiten beleuchten, also emulierte Geräte des Hypervisors und die Gasterweiterungen.
Die emulierte Grafikkarte unterstützt nur eine Untermenge (z.B. VESA-BIOS-Erweiterungen) herkömmlicher Funktionen
Der PM-Grafiktreiber ist ein GRADD-Treiber mit den üblichen Einschränkungen.

Ich weiß jetzt nicht, was mit "Netzwerk-Treiber" gemeint ist, aber eine spezielle Unterstützung für freigegebene Ordner des Wirts (wie in Virtual PC) gibt es für OS/2-Gastsysteme nicht. Es werden 4 verschiedene emulierte Netzwerkadaptermodelle angeboten, welche mit den herkömmlichen NDIS2-Treibern unter OS/2 LAPS größtenteils funktionieren sollten. Aber wie schon zuvor erwähnt, ist der stabile und verlässliche Netzwerkbetrieb keine Stärke von VB. Ein wirklicher Pluspunkt für VirtualBox (in den letzten Versionen) sind die besseren Speicherschnittstellen, also emulierte SCSI-Adapter, welche wirklich spürbare Vorteile auch für OS/2-Gastsysteme bringen und Treiberfummelei ersparen.

[efbe]

bei linux (mint) als host kannst du dir das mit 3 klicks (virtualbox-5.0) aus den quellen installieren (synaptic-paketverwaltung)
darin sollte eCS / OS/2 problemlos laufen.. glaube auch die alten guest-addons für os/2 gehen dort.. bin aber nicht sicher.

Bei VB kommen die guest-addons mit, nur die Installation in OS/2 ist nicht automatisch (Kopieren und Config.sys editieren anstelle von Installationsroutine ausführen bei Linux Gast), steht aber im readme.
CU/2
Frank