FAT32 von Arca Noae

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Damon
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FAT32 von Arca Noae

Beitrag von Damon »

Arca Noae hat die Verfügbarkeit eines neuen FAT32 Treibers angekündigt. Ist dieser Treiber auch separat erhältlich.

Ich habe ArcaOS 5.0 Personal Support & Maintenance subscription vom Dezember 2017 finde aber keine Downloadmöglichkeit. Was mache ich falsch?
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Frank Wochatz
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Beitrag von Frank Wochatz »

Der Treiber enthält keine neuen Funktionen oder Fehlerkorrekturen.
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MikeK
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Beitrag von MikeK »

Schau mal hier: http://trac.netlabs.org/fat32

Ergänzung: der Netlabs Treiber ist nach Aussage von AN die Grundlage für Ihren Treiber, aber runter gestrippt zum reinen FAT32-Treiber
Siehe auch: https://www.arcanoae.com/arca-noae-fat3 ... n-content/


Grüße aus Potsdam,
Mike
Zuletzt geändert von MikeK am So 2. Sep 2018, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
Damon
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Beitrag von Damon »

Hallo Mike,

was heißt "reiner FAT32-Treiber"? Ist das von Vorteil oder eher nicht?

Ich suche einen FAT32-Treiber, der schneller ist als der alte und vor allem den chkdsk (der bei usb-sticks) ja leider immer wieder mal notwendig ist, auch bei größeren Partitionen (ich habe usb-Festplatten immer partitioniert) schneller absolviert.

Kann der Treiber, den Du empfohlen hast da helfen?


Vielen Dank und beste Grüße

Damon
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MikeK
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Beitrag von MikeK »

Der Treiber von Netlabs unterstützt neben FAT32 auch solche Dinge wie exFat, vFat,... Das wird dann wohl bei AN raus genommen worden sein.
Chkdsk und Format Befehl gehen mit dem Netlabs Treiber, sollten dann auch unter dem AN Treiber gehen.
Die Geschwindigkeit beim Lesen / Schreiben wird eher durch andere OS/2-Komponenten ausgebremst. Ich glaube Lars Erdmann hatte mal was dazu geschrieben, so dass diese Lösung immer noch deutlich langsamer als unter Windows arbeitet.
Gegen dem letzten Stand sind aber insbesondere die Möglichkeit 'nen Chkdsk laufen zu lassen und nativ ohne Umstände in OS/2 formatieren zu können schon ein erheblicher Funktionalitätsgewinn.
Grüße aus Potsdam,
Mike
Zuletzt geändert von MikeK am So 2. Sep 2018, 21:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Frank Wochatz
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Beitrag von Frank Wochatz »

Ich frage mich, ob die Aufspaltung so eines Projektes in zwei unterschiedliche Zweige sinnvoll ist, vor allem weil es kaum noch OS2-Programmierer gibt. Bei den USB Treibern ist ja schon so ähnlich.
ehemaliger
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Beitrag von ehemaliger »

Ich glaube kaum, daß Arca genügend Geld für eine exFAT-Lizenz übrig hat. Sie können also diesen Treiber nicht unverändert unter ihrem Namen vertreiben ohne sich rechtlich angreifbar zu machen.
ehemaliger
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Beitrag von ehemaliger »

MikeK hat geschrieben: So 2. Sep 2018, 18:07Die Geschwindigkeit beim Lesen / Schreiben wird eher durch andere OS/2-Komponenten ausgebremst.
Nicht nur. Bei USB spielt das sicherlich eine Rolle. Aber das IFS selbst scheint ja immer noch auf Henk Kelder's Implementierung zu beruhen, die ja eher als Machbarkeitsstudie und nicht wirklich für den täglichen Einsatz gedacht war.
erdmann
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Beitrag von erdmann »

Der aktuelle FAT32.IFS (ob nun die AN Version oder die von Netlabs) leidet immer noch unter diesen Problemen:
a) die zusätzlichen 32-bit Entrypoints sind nicht implementiert: es sind deshalb keine Dateien > 2 GB möglich, Read und Write erfolgen in Blöcken von maximal 64 kByte (auch wenn z.B. 10 MB gelesen/geschrieben werden sollen. Dann wird der IFS einfach entsprechend oft hintereinander aufgerufen).
b) der 32-bit Strat3 Entrypoint von OS2DASD.DMD wird nicht genutzt: der Durchgriff des FAT32.IFS auf die eigentlichen Medientreiber (ADD) via OS2DASD.DMD ist deshalb nicht gerade performant. Allerdings ist JFS.IFS der einzige IFS der das ggw. nutzt.
c) das Lesen/Schreiben mehrerer Sektoren und die Verwaltung von Verzeichnisinfo sowie das Cachen dieser Information ist nicht performant gelöst. Das ist allerdings auch nicht so einfach und erfordert wohl etwas Expertise. Ich hatte mal bzgl. Lesen/Schreiben mehrerer Sektoren einen Performancehack eingebaut aber dieser ist leider der Unterstützung von High Memory zum Opfer gefalle (das ging nicht mit High Memory).

Beide Versionen unterstützen das native Formatieren in FAT32, man muss das also nicht mehr unter Windows machen.

Wie schon erwähnt hat man in der AN Version alles entfernt was mit exFAT und FAT+ zu tun hat.

Ich befürchte, die Performance wird so schlecht bleiben wie sie es jetzt eben ist. Ansonsten müsste man wohl wesentliche Teile von FAT32.IFS neu implementieren.
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Frank Wochatz
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Beitrag von Frank Wochatz »

ehemaliger hat geschrieben: So 2. Sep 2018, 22:49 Ich glaube kaum, daß Arca genügend Geld für eine exFAT-Lizenz übrig hat. Sie können also diesen Treiber nicht unverändert unter ihrem Namen vertreiben ohne sich rechtlich angreifbar zu machen.
Wie ist es denn bisher gelöst? Der Netlabs Treiber ist "illegal"?

Wenn die Lizenz der Grund ist, hätte man den Treiber ev. extern belassen sollen, statt einen zweiten Zweig auf zumachen. Wenn jetzt mal einer dran geht, muss das im zweiten Paket nachgefummelt werden... Im worst case gibts später in beiden Paketen neue aber unterschiedliche Features oder Fixes (so wie im USB Paket).
Zuletzt geändert von Frank Wochatz am Mo 3. Sep 2018, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
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MikeK
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Beitrag von MikeK »

Das es konkurrierende Ansätze gibt ist nicht per se schlecht. Bei den angesprochenen USB-Treibern ist es zum Beispiel so, dass auf meinem TP X200 der AN-Treiber zum Einsatz kommt, auf meinem TP X250 aber der von Lars, da dort die AN-Treiber die USB-Anschlüsse in der Dockingstation nicht erkennen.
Grüße aus Potsdam,
Mike
Damon
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Beitrag von Damon »

Danke für die sehr aufschlußreichen Antworten. Das native Formatieren ist natürlich schon ein Fortschrift, für den sich der Wechsel des Treibers lohnt.

Hallo Mike,

darf ich zu USB noch eine Frage nachschicken?

Auf meinem Levono Thinkpad L570 werden die USB-Anschlüsse unter ArcaNoa überhaupt nicht erkannt, was das Arbeiten natürlich sehr erschwert, zumal auch kein LAN-Treiber funktioniert.

Natürlich hoffe ich auf die neuen USB3.0 Treiber. Wie ist das aber eigentlich mit der Abwärtskompatibilität? Ist es normal, daß USB3.0 Anschlüsse von USB2.0 Treibern nicht erkannt werden oder könnte evtl. der Treiber von Lars hier Abhilfe schaffen?

Gruß Damon
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Frank Wochatz
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Beitrag von Frank Wochatz »

MikeK hat geschrieben: Mo 3. Sep 2018, 10:40 Das es konkurrierende Ansätze gibt ist nicht per se schlecht. Bei den angesprochenen USB-Treibern ist es zum Beispiel so, dass auf meinem TP X200 der AN-Treiber zum Einsatz kommt, auf meinem TP X250 aber der von Lars, da dort die AN-Treiber die USB-Anschlüsse in der Dockingstation nicht erkennen.
Grüße aus Potsdam,
Mike
Im Prinzip ja, aber wir können hier in Sachen OS2 kaum von einer Konkurrenzsituation sprechen. Wir haben doch einfach keine Leute und keine Zeit, das Problem ist nicht fehlende Motivation besser zu sein als ein Mitbewerber...
Ich will das Problem jetzt auch nicht über dramatisieren, noch ist ja auch nichts Schlimmes passiert. Aber ich finde es halt strategisch unklug. Der einzige Vorteil ist, dass man den AN Treiber gleich nach einer Systeminstallation drauf haben wird, man spart sich also einen Download.

Der neue Treiber soll ja auch Open Source sein, leider ist er scheinbar nicht offen verfügbar, jedenfalls nicht kompiliert. Das finde ich auch schade. Open Source sollte keine Einbahnstraße sein. Ja klar man könnte die Sourcen jetzt selber kompilieren...
Zuletzt geändert von Frank Wochatz am Mo 3. Sep 2018, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
Andi B.
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Beitrag von Andi B. »

AN schreibt, dass cache noch immer nicht aktiviert ist. Da gibt es soweit ich weiß bugs welche offensichtlich nicht so einfach zu fixen sind. Also die Geschwindigkeit ist wahrscheinlich noch immer so schlecht wie immer.

Neben der eventuell nicht legalen exFAT Implementierung von Valery und so manchen anderen Spielereien die er eingebaut hat, sehe ich den Hauptunterschied in der Qualität und im Support. Die AN Version scheint mir gut getestet zu sein. Wenn es damit doch ein Problem gibt, wird wohl bei einem Ticket auf der AN Seite sich wer darum kümmern. Wenn man die Zusatzfeatures von Valery braucht bzw. testen will, dann die Netlabs Version. Valery ist üblicherweise auch recht schnell wenn's Fragen oder Probleme gibt. Aber manchmal hab ich den Eindruck, er bastelt an vielen verschiedenen Enden gleichzeitig. Und in einem Tempo, wo ich persönlich beim Installieren und Testen nicht mehr nachkomme.
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Frank Wochatz
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Beitrag von Frank Wochatz »

Andi B. hat geschrieben: Mo 3. Sep 2018, 14:20
Neben der eventuell nicht legalen exFAT Implementierung von Valery und so manchen anderen Spielereien die er eingebaut hat, sehe ich den Hauptunterschied in der Qualität und im Support. Die AN Version scheint mir gut getestet zu sein. Wenn es damit doch ein Problem gibt, wird wohl bei einem Ticket auf der AN Seite sich wer darum kümmern. Wenn man die Zusatzfeatures von Valery braucht bzw. testen will, dann die Netlabs Version. Valery ist üblicherweise auch recht schnell wenn's Fragen oder Probleme gibt. Aber manchmal hab ich den Eindruck, er bastelt an vielen verschiedenen Enden gleichzeitig. Und in einem Tempo, wo ich persönlich beim Installieren und Testen nicht mehr nachkomme.
Und da gab es keine Möglichkeit für AN und Valery, sich zu arrangieren? Ich hoffe nur der Grund war nicht, ein weiteres essentielles Stück Software hinter die Paywall von AN zu schieben. Bezahlte Entwicklungen - völlig OK, aber dann bitte eigene Sachen.
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aschn
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Beitrag von aschn »

Das sehe ich gemischter. AN bietet eine supportbare (abgespeckte) Version an und den Support dazu. Bei der Finanzierung kann ich mir auch gut vorstellen, dass AN am bww-Sponsoring einen großen Anteil hat.

Solange auf netlabs.org freie installierbare Versionen (.zip und .wpi) angeboten werden, ist doch alles völlig OK.
Andreas Schnellbacher
Andi B.
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Beitrag von Andi B. »

Und da gab es keine Möglichkeit für AN und Valery, sich zu arrangieren?
Das müßtest du die Leute fragen, die mit Valery versuchen zusammenzuarbeiten. Bzw. diejenigen die ihn engagierten um bestimmte Dinge zu entwickeln. Ich kriege da manches auch nur um ein paar Ecken mit und versuche deshalb zurückhaltend zu formulieren. Spekulationen ala Paywall (was meinst du damit?) will ich nicht anstellen.
erdmann
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Beitrag von erdmann »

Frank Wochatz hat geschrieben: Mo 3. Sep 2018, 14:14 Der neue Treiber soll ja auch Open Source sein, leider ist er scheinbar nicht offen verfügbar, jedenfalls nicht kompiliert. Das finde ich auch schade. Open Source sollte keine Einbahnstraße sein. Ja klar man könnte die Sourcen jetzt selber kompilieren...
https://svn.arcanoae.com/fat32/

Der Source Code ist also zugänglich (für jemanden der einen SVN Client hat aber auch direkt aus dem Browser einsehbar).
Allerdings ist da kein kompliliertes Binary zu finden.

Lars
Martin Vieregg
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Beitrag von Martin Vieregg »

Ist es normal, daß USB3.0 Anschlüsse von USB2.0 Treibern nicht erkannt werden oder könnte evtl. der Treiber von Lars hier Abhilfe schaffen?
Ja, das ist wohl hardwareseitig etwas völlig anderes. Neuere Motherboards haben nur noch USB 3.0, auch wenn sie vermeintliche 2.0 Buchsen haben (grün statt blau). Die werden auch mit dem 3.0 Treiber angesteuert und bleiben unter OS/2 unsichtbar. Der Unterschied zwischen grün und blau ist dann (u.a.) nur, dass beim Booten die USB-Tastatur nur bei grün erkannt wird (die dann unter OS/2 aber wiederum nicht funktioniert). Ich habe ArcaOS 5.0.2 unter solch einem Motherboard (AM4) am Laufen, indem ich eine PCIE-USB 2.0 Steckkarte mit mehreren USB 2.0 Steckplätzen betreibe.
erdmann
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Registriert: Mo 4. Jan 2016, 14:36

Beitrag von erdmann »

Ich meine, "grün" und "blau" haben diese Bedeutung:

"grün": an diesen Port ist NUR ein USB 3.0 Host controller/Root hub verbunden. Das heißt also, dass dieser Port NUR von einem USB 3.0 Host controller Treiber bedient wird. Soweit ich weiß kann die HW in diesem Fall aber auch USB 1.x und USB 2.0 devices bedienen. Wenn kein USB 3.0 Host controller Treiber existiert geht hier GAR NICHTS.

"blau": an diesen Port sind sowohl (und zwar hardwäremäßig) ein USB 3.0 Host controller/Root Hub als auch ein USB 2.0 Host controller/Root hub umschaltbar verbunden ("stromtechnisch" hängt zu einem Zeitpunkt aber nur einer von beiden dran). Das heißt also dass wenn ein USB 3.0 device eingesteckt wird dieses von der USB 3.0 HW erkannt wird (und der USB 2.0 controller abgekoppelt wird) und vom USB 3.0 Host controller Treiber bedient wird (wenn der denn existiert) der aber in diesem Fall auch nur USB 3.0 devices bedienen kann, ist es aber ein USB 1.x oder 2.0 device wird es von der USB 2.0 HW erkannt (und der USB 3.0 controller abgekoppelt) und bedient. In diesem Fall müßte also OS/2 den Port bedienen können weil es ja mal wenigstens USB 2.0 unterstützt und weil USB 3.0 devices in diesem Fall aus Gründen der Abwärtskompatibilität als USB 2.0 devices behandelt werden. Wenn hier kein USB 3.0 Host controller Treiber existiert ist hardwaremäßig der USB 2.0 Host controller mit dem Port verbunden und wenigstens das geht.
ehemaliger
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Beitrag von ehemaliger »

@erdmann: Funktioniert eigentlich die Bedienung von 1.1 Geräten über 2.0 Controller + "Rate Matching Hub" (Mainboards ohne UHCI/OHCI) ?
erdmann
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Registriert: Mo 4. Jan 2016, 14:36

Beitrag von erdmann »

Ja, das sollte funktioneren.

Ich selbst habe immer noch ein System mit EHCI Master/ OHCI Companion Controller Kombi aber ich kenne auch Leute mit Intel Boards (wobei die neueren Intel boards wohl alle inzwischen Rate Matching Hubs besitzen) wo die USB Treiber wunderbar funktionieren.
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