Japanische Schriftzeichen

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andreas
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Japanische Schriftzeichen

Beitrag von andreas »

Ist es eigentlich möglich parallel zur codepage 850 japanische Schriftzeichen verfügbar zu machen?
Habe gelesen, dass das über den Befehl CHCP möglich sein sollte.
Habe mal in der config.sys neben 850 die 943 gesetzt (alternativ auch mit 932 versucht),
bekomme aber beim Booten die Meldung "not accepted".
Sicher muss ich da erst irgendwelche Schriftzeichen installieren.
Hat da jemand Erfahrung bzw. kann mir sagen, wie ich da am Besten vorgehe?
Welche codepage ist dann ggf. zu empfehlen: 932, 942 od. 943?
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aschn
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Beitrag von aschn »

Ich denke, Du brauchst eine DBCS-Version. Da werden einige DLLs ausgetauscht, es gibt zusätzliche Zeichensätze und mehr. Das Umschalten auf eine Codepage mit DBCS-Zeichen wird wohl einfach so nicht klappen.
Andreas Schnellbacher
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LotharS
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Beitrag von LotharS »

Unser Experte auf dem Gebiet ist wohl Alex Taylor. Hier z.B. eine Fundstelle:
http://www.edm2.com/index.php/OS/2_and_ ... s_-_Part_2
http://www.altsan.org/programming/os2/#dbcsmap
Manchmal tritt er auch auf os2world auf.
Es kommt m.W. darauf an, wo die Schriften verwendet werden sollen, etwa bloß in Dokumenten/Web. Eventuell reicht ja "schon" eine Umsetzung in Unicode? Bin da nichtmal Laie ;)

P.S.: Weiß jemand einen Unicode-fähigen Editor (statt e.exe)?
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ak120
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Beitrag von ak120 »

andreas hat geschrieben: Mi 5. Dez 2018, 23:40 Ist es eigentlich möglich parallel zur codepage 850 japanische Schriftzeichen verfügbar zu machen?
Habe gelesen, dass das über den Befehl CHCP möglich sein sollte.
Das kommt schon darauf an, welche japanischen Schriftzeichen, man wo sehen möchte. Im Benutzerhandbuch wird darauf hingewiesen, daß die Unterstützung für die entsprechenden MBCS-Zeichenkodierungen innerhalb der Nicht-DBCS-Betriebssysteme nur sehr eingeschränkt ist. Der Befehl CHCP schaltet lediglich zwischen 2 unterschiedlichen Zeichenumsetztabellen um, welche zuvor eingerichtet worden sind.
Habe mal in der config.sys neben 850 die 943 gesetzt (alternativ auch mit 932 versucht),
bekomme aber beim Booten die Meldung "not accepted".
Im Benutzerhandbuch wird ebenfalls darauf hingewiesen, daß diese Einstellung abhängig von den Argumenten der COUNTRY-Anweisung ist. Für Japanisch muß demnach das Land 081 festgelegt sein, um CP 942, 850 oder 943 wählen zu können. Dies betrifft jedoch nur Anwendungen des Basisbetriebssystems. Unter dem PM ist es dann schon einfacher, und es existieren Programme zur Anzeige oder alternative Befehlszeilen und Eingabemethoden.
Sicher muss ich da erst irgendwelche Schriftzeichen installieren.
Bei drei verschiedenen Schriftsystemen sollte man nicht blind irgendwelche Schriften installieren. Letztlich folgt es auch nur dem japanischen Industriestandard.
Hat da jemand Erfahrung bzw. kann mir sagen, wie ich da am Besten vorgehe?
Welche codepage ist dann ggf. zu empfehlen: 932, 942 od. 943?
Eigentlich braucht man sich mit den Zeichenumsetztabellen nicht herumschlagen. Ein guter Editor bzw. Anzeigeprogramm sollte die entsprechende Funktionalität der Umwandlung in Unicode bereitstellen. Beides ist unter OS/2 verfügbar. Im günstigsten Fall ist es bereits installiert, z.B. der Netscape Communicator 4.61. Wer jetzt auf die Idee kommen würde, eine spätere Version von Seamonkey verwenden zu wollen, wird gewisse japanische Kodierungen leider nicht mehr ordnungsgemäß dargestellt bekommen.
Zuletzt geändert von ak120 am Do 6. Dez 2018, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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aschn
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Beitrag von aschn »

LotharS hat geschrieben: Do 6. Dez 2018, 11:58 P.S.: Weiß jemand einen Unicode-fähigen Editor (statt e.exe)?
Früher gab's da nur jEdit. Inzwischen sollten auch Qt-Editoren dafür existieren. Ach ja, Alex Taylor hat ja auch noch einen, der als Ersatz für AE.exe geplant ist. Ich glaub, der ist noch Beta. Sogar gleich wiedergefunden: https://github.com/altsan/qe-text-editor/releases

Eine andere Möglichkeit ist die, die Kodierung vor dem Editieren oder Lesen auf cp850 zu ändern. Im umgekehrten Fall, also wenn man solche Dateien für andere Systeme verwenden will, ändert man die Kodierung vor dem Export. Für Linux müsste das UTF-8 sein. Für W$ ist das UTF-16 LE. Ich kenne zwei VIO-Programme, die Textdateien umwandeln können:
  1. Recode: Die OS/2-Version (Hobbes) ist schon etwas älter und kann noch kein Unicode, dafür aber z.B. LaTeX.
    Beispiel:
    recode.exe latin1:cp850 datei
    Das Datum der Originaldatei bleibt erhalten. EAs gehen verloren.
  2. Uconv: Auch die Unicode-Kodierungen werden unterstützt.
    Beispiel:
    uconv -i -f latin1 -t cp850 datei
    Das Datum und die EAs gehen verloren.
    Uconv ist im .rpm-Paket icu enthalten, also einfach mit ANPM -> Manage -> Quick install.. hinzufügen oder mit
    yum install icu
Noch etwas Werbung: NEPMD enthält schon etwa seit 10 Jahren Unterstützung für Recode. Die .exe muss nur im PATH gefunden werden. Vor einiger Zeit hab ich auch die Unterstützung für Uconv eingebaut. In der kommenden Version 1.20 wird das Interface dafür stark vereinfacht und die Konfiguration wird ähnlich wie bei den Rechtschreibprüfungs-Wörterbüchern möglich sein.
Andreas Schnellbacher
andreas
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Beitrag von andreas »

danke erst mal für die Antworten. Scheint ja dann nicht so einfach zu sein....
Ich wollte einige Texte auf japanisch in Lotus Word Pro schreiben und drucken.
Habe ein Programm, das Romaji und Hiragana in Kanji umwandeln kann: IMERJ von Alex Taylor.

Habe gerade das Programm CpPal getestet. Mit diesem kann man per drag and drop
auf ein Programm dort die codepage ändern.
Klappt zwar nicht bei Lotus Word Pro aber bei Open Office (man musss dafür aber
zunächst die Schrift (z.B.) in HeiseiMicho ändern.
Nur zusammen mit CpPal (http://hobbes.nmsu.edu/download/pub/os2 ... pal030.zip)
kann ich auch IMERJ benutzen. Allerdings komme ich mit IMERJ noch nicht so richtig klar.
Wenn ich etwas in Katakana eingebe (Hiragana-Funktion habe ich noch nicht gefunden)
werden mir zwar Kanjis vorgeschlagen, wenn ich allerdings eins anklicke,
erscheint im Textfeld leider nur ein kryptisches Zeichen.
Habe mich allerdings noch nicht ausgiebig mit dem Programm beschäftigt..
Zuletzt geändert von andreas am Do 6. Dez 2018, 16:13, insgesamt 3-mal geändert.
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ak120
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Beitrag von ak120 »

andreas hat geschrieben: Do 6. Dez 2018, 14:06 danke erst mal für die Antworten. Scheint ja dann nicht so einfach zu sein....
Ich wollte einige Texte auf japanisch in Lotus Word Pro schreiben und drucken.
Habe ein Programm, das Romaji und Hiragana in Kanji umwandeln kann: IMERJ von Alex Taylor.
Das erwähnte Programm IMERJ hat nur eine sehr begrenzt Funktionalität. Eventuell ist es in der Praxis einfacher WordPro unter Win-OS/2 zu verwenden, da dort deutlich mehr alternative Eingabemethoden möglich sind. Die brauchbaren für nicht-fernöstliche OS/2-Systeme waren meist nur kommerziell erhältlich. Ein Vorteil der Lotus-Programme (seit 1-2-3/G) ist die interne Verwendung von Lotus Multi-Byte Character Set (LMBCS), was für eine gute Abdeckung auch bei gemischtsprachigen Dokumenten sorgt. Im Gegensatz zu OpenOffice werden auch mathematische und technisch-wissenschaftliche Symbole im gesamten Umfang unterstützt. Sollen die verfaßten Texte rein japanisch sein oder auch romanische Zeichen enthalten?
Habe gerade das Programm CpPal getestet. Mit diesem kann man per drag and drop
auf ein Programm dort die codepage ändern.
Klappt zwar nicht bei Lotus Word Pro aber bei Open Office (man musss dafür aber
zunächst die Schrift (z.B.) in HeiseiMicho ändern.
Ja, das ist eine nette Spielerei, welche nur auf die PM-Text-Ressourcen wirkt.
Nur zusammen mit CpPal (http://hobbes.nmsu.edu/download/pub/os2 ... pal030.zip)
kann ich auch IMERJ benutzen. Allerdings komme ich mit IMERJ noch nicht so richtig klar.
Wenn ich etwas in Katakana eingebe (Hiragana-Funktion habe ich noch nicht gefunden)
werden mir zwar Kanjis vorgeschlagen, wenn ich allerdings eins anklicke,
erscheint im Textfeld leider nur ein kryptisches Zeichen.
Habe mich allerdings noch nicht ausgiebig mit dem Programm beschäftigt..
Katakana läßt sich zur Not noch mit 8-bit-Kodierung oder weniger abdecken. Telegramme und Fernschreiber haben ja schließlich auch schon funktioniert. Auch hier ist es oftmals einfacher ein simples DOS-Programm zu verwenden.

Den meisten Aufwand dürfte es wohl machen, ein japanisches (oder chinesisches) OS/2 innerhalb einer virtuellen Maschine unter Virtual PC zu betreiben. Aber das wäre die vielseitigste Lösung und bietet produktiv die meisten Möglichkeiten.
andreas
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Beitrag von andreas »

Ja, ich möchte gemischte Texte (romanische und japanische Schriftzeichen) auf einer Seite erstellen.

Die Installation einer kompletten japanischen OS2-Version erscheint mir doch etwas unverhältnismäßig.
Dann muss ich wohl doch eher Windows verwenden.
Leider muss man zugeben, dass Windows in diesem Punkt um einige Längen OS2 voraus ist.
Dort kann man ohne Weiteres zwischen Japanisch und Deutsch umschalten.

Was das Programm IMERJ angeht habe ich festgestellt, dass die WPI-Installationsdatei - obwohl als
Option ausgewählt - nicht die dictionaries installiert. Es wird kein entsprechendes Verzeichnis
angelegt. Auch wenn ich ein solches manuell anlege werden die benötigten Dateien
nicht dort abgelegt.
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ak120
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Beitrag von ak120 »

andreas hat geschrieben: Fr 7. Dez 2018, 12:40 Ja, ich möchte gemischte Texte (romanische und japanische Schriftzeichen) auf einer Seite erstellen.

Die Installation einer kompletten japanischen OS2-Version erscheint mir doch etwas unverhältnismäßig.
Dann muss ich wohl doch eher Windows verwenden.
Zumindest JWP oder NJSTAR sollten auch unter Win-OS/2 bzw. MDOS ihren Dienst verrichten.
Leider muss man zugeben, dass Windows in diesem Punkt um einige Längen OS2 voraus ist.
Dort kann man ohne Weiteres zwischen Japanisch und Deutsch umschalten.
Mit einem japanischen Textprogramm und IME (ATOK) ist das unter OS/2 auch möglich.
Was das Programm IMERJ angeht habe ich festgestellt, dass die WPI-Installationsdatei - obwohl als
Option ausgewählt - nicht die dictionaries installiert. Es wird kein entsprechendes Verzeichnis
angelegt. Auch wenn ich ein solches manuell anlege werden die benötigten Dateien
nicht dort abgelegt.
Keine Ahnung welches Format für das Wörterbuch genutzt wird. Eventuell kann man EDICT manuell unterschieben.

http://ftp.monash.edu.au/pub/nihongo/
njstar.png
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