USB Stick in OS/2 einbinden (Bei Industrie-Maschine)

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steeevie
Beiträge: 5
Registriert: Do 19. Aug 2021, 18:39

USB Stick in OS/2 einbinden (Bei Industrie-Maschine)

Beitrag von steeevie »

Hallo Leute,

wir haben hier in der Firma eine Drahterodiermaschine der Marke AGIE aus dem Jahr 2005.
Das GUI läuft vollständig unter OS/2.

Die Maschine konnte über NetBEUI & Samba mit Windows XP kommunizieren, so spielten wir unsere Programme auf die Maschine.
Da wir den XP PC jedoch nicht mehr im Netz betreiben dürfen, haben wir nun einen Ordner voller Maschinenprogramme (ca 10MB),
den wir nicht mehr über die Maschine lesen können, da auch noch maschinenspezifische Dateinamen verwendet werden.

Für´s Diskettenlaufwert sind die Daten mit 10MB natürlich zu viel, daher würde ich gerne einen USB-Stick an der Maschine zum Laufen bekommen.

Unser externes Disketten-LW ist über USB mit der Maschine verbunden, das funktioniert.
Es muss im GUI ein Laufwerksbuchstabe zugewiesen werden, zB für einen Serverpfad, oder eben (hoffe ich) für den USB-Stick.

Kann mir von euch vielleicht jemand weiterhelfen, wie ich da genau vorgehen muss?
Auf das Terminal habe ich Vollzugriff.

Der USB-Stick sollte unter Win10 und eben OS/2 lesbar sein.

Falls ich spezielle Infos zum OS posten soll, bitte um Details welche benötigt werden.
Ich danke schon mal im Voraus für eure Hilfe :)

Liebe Grüße,
Stefan
erdmann
Beiträge: 594
Registriert: Mo 4. Jan 2016, 14:36

Beitrag von erdmann »

1) hast du >= warp4 ?
Auf einer Kommandozeile im Hauptverzeichnis eingeben:
bldlevel OS2KRNL
Wenn das kein Ergebnis bringt dann:
attrib -s -h -r OS2KRNL
um die Datei OS2KRNL sichtbar zu machen
Dann bldlevel Output hier Posten
2) unter OS/2 muss WARPIN installiert werden, hier zu finden:
https://hobbes.nmsu.edu/download/pub/os ... 1-0-24.zip
3) dann unter OS/2 FAT32 installieren, hier zu finden:
ftp://osfree.org/upload/fat32/fat32-0.10-r384-os2.wpi
4) dann meinen USB Stack installieren wenn >= warp4 und wenn der Kernel up-to-date ist, siehe 1), hier zu finden:
https://hobbes.nmsu.edu/download/pub/os ... drv240.zip
5) unter Win10 einem USB Stick als FAT32 Formattieren
6) alles Nötige draufkopieren
7) beim Einstecken unter OS/2 sollte ein neuer Laufwerksbuchstabe erscheinen, wenn nicht noch mal melden, dann kann es nämlich sein, dass du das letzte Warp4 fixpak installieren musst

Lars
steeevie
Beiträge: 5
Registriert: Do 19. Aug 2021, 18:39

Beitrag von steeevie »

Hallo Lars,

danke für die schnelle Hilfe.
Ich werde morgen Vormittag nachsehen, da bin ich wieder an der Maschine.
Melde mich auf jeden Fall nochmal :)

Danke!

LG, Stefan
steeevie
Beiträge: 5
Registriert: Do 19. Aug 2021, 18:39

Beitrag von steeevie »

Hallo Lars,

folgendes:
Wir haben eine HDD mit mehreren Partitionen. Laufwerk C:, dort ist OS2 installiert, D: dort sind Maschinendaten.
Auf E: und F: konnte man wechseln, jedoch wurde dort nichts angezeigt bzw die Meldung "The specified diesk or diskette cannot be accessed."

FAT32 und WarpIN waren installiert, USB anscheinend auch. Habe ich jedoch alles aktualisiert.

Ein Laufwerksbuchstabe für den USB-Stick (formatiert auf FAT32) wurde nicht automatisch zugewiesen.
Nach Eingabe "lvm /rediscoverprm" wurde der Buchstabe I: zugeteilt.
Jedoch konnte er nicht gelesen werden - Meldung "SYS0026: The specified disk or diskette cannot be accessed".

Nach der Installation der neueren FAT32 Treiber sehe ich nun auch auf den Laufwerken E: und F: etwas,
jedoch sind das wirre Zeichen, nicht zu entschlüsseln :)

Also hier nochmal alles:
1.) IBM: 14.105#@SMP OS/2 Kernel - denke das ist der aktuellste?
2.) WarpIN neueste Version installiert.
3.) FAT32 Treiber auf neueste Version mit WarpIN installiert.
4.) USB auch installiert.
5.) Erledigt. Sogar sicherheitshalber auf eine 2GB Partition.
6.) Erledigt.
7.) Wie gesagt nur unter voriger Eingabe von lvm... Und Stick nicht lesbar.

Wie sollte ich weiter vorgehen?

Danke und liebe Grüße,
Stefan
morcvomorc
Beiträge: 189
Registriert: Fr 3. Jan 2014, 09:42

Beitrag von morcvomorc »

Hi,

Wenn ich mich richtig erinnere funktionierten USB Sticks nicht out of the box unter OS2 und mussten erst vorbereitete werden. Schau mal hier: https://www.ehlertronic.de/ecs-os2/tipp ... b-msd.html.

Viel Erfolg
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aschn
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Beitrag von aschn »

Deshalb ja auch Lars' USB-Paket. Damit geht auch "Large Floppy".

Bei allen anderen USB-Varianten muss man vorher das USB-Medium mit DFSee oder OS/2 formatieren und wahrscheinlich vorher mit DFsee noch alles darauf plattmachen.
Andreas Schnellbacher
erdmann
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Beitrag von erdmann »

1) Ich vermute E: und F: sind FAT16 Partitionen. Da könntest du ein chkdsk drüberlaufen lassen. Gibt natürlich keine Garantie, dass das klappt aber einen Versuch wäre es wert.

2) wenn alle Stricke reissen musst du in der Tat den Stick komplett plattmachen und partitionieren, eine Partition reicht. Eventuell geht das auch mit Windows Bord-Mitteln.
Dann aber muss auch LVM Info hinzugefügt werden und das geht nur mit OS/2 Bordmitteln, z.B. mit LVM.EXE. Allerdingss habe ich eher das Gefühl, dass das Dateisystem nicht gelesen werden kann. Vielleicht könntest du auch dort ein chkdsk probieren.
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DonLucio
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Beitrag von DonLucio »

steeevie hat geschrieben: Do 19. Aug 2021, 18:47Da wir den XP PC jedoch nicht mehr im Netz betreiben dürfen, ...
Aber der OS/2-PC darf noch ins Netz, oder?

Dann wäre imho die einfachste Lösung, die Dateien per Email an den OS/2-Rechner zu schicken.

Oder falls du in eurem Netz irgendwo 'nen FTP-Server stehen hast (was ja meistens der Fall ist):
Auf dem OS/2-PC eine FTP-Session öffnen, per Kommandozeile und ftp-Befehl, etwa wie folgt:

Code: Alles auswählen

C:\>ftp <ipaddr> [<portno> ]
IBM TCP/IP for OS/2 - FTP Client ver 15:45:02 on Mar 19 2004
Connected to <ipaddr>.
220 Service ready for new user.
Name (<ipaddr>): <name>
331 User name okay, need password for <name>.
Password: .......
230 User logged in, proceed.
Dann per cd-command dort einloggen, wo die gewünschten Dateien stehen,
dann mit "recv <dateiname>" die Dateien holen. Kannst ja vorher alle zippen.

Gruß,
Don Lucio.
steeevie
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Registriert: Do 19. Aug 2021, 18:39

Beitrag von steeevie »

Erstmal DANKE an alle!

Es funktioniert momentan, allerdings über ganz andere Umwege.

Background:
Anscheinend war sowieso bereits FAT32, USB-Treiber, usw vorinstalliert.
Ich habe die Betriebsanleitung zur Console gefunden, in der beschrieben steht,
dass USB-Sticks bis 2GB funktionieren.
Sie werden von Haus aus nicht gelesen, daher muss man im Maschinen GUI 2 Makros ausführen: ReadUSB bzw EjectUSB.
Ich nehme an diese Macros führen im Hintergrund den lvm Befehl aus...?

Auf jeden Fall habe ich noch irgendwo einen 2GB USB-Stick gefunden. Diesen unter Windows auf FAT32 formatiert.
Leider unter OS/2 wieder nicht ansprechbar.

Habe ihn dann mit FAT (16) formatiert, da war er auch nicht ansprechbar, jedoch konnte man ihn im Terminal dann formatieren.
Format bzw Chkdsk funktionierten unter FAT32 Formatierung nicht!

Nun ist der USB zwar mit FAT formatiert, aber ich konnte die Maschinen-Programme kopieren, und er ist in OS/2 lesbar :-)

Letzte Frage in die Runde:
Macht es irgendeinen Unterschied ob mit FAT oder FAT32 formatiert?
Die Dateinamen haben alle 8 Zeichen, und es sind 2 Verzeichnisse am Stick.
Hat es Nachteile im Gegensatz zu FAT32?

Danke und liebe Grüße,
Stefan
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aschn
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Registriert: Mi 25. Dez 2013, 22:47

Beitrag von aschn »

Mit FAT16 sind nur 2 GB möglich. Lange Dateinamen gibt es nicht. Um trotzdem irgendwie den Austausch mit anderen Dateisystemen, die lange Dateinamen unterstützen, zu ermöglichen, wurden weitere Möglichkeiten geschaffen. Die Methode von OS/2 ist dabei inkompatibel zu der mit Windows. Bei OS/2 wird das .LONGNAME EA[1] verwendet, bei Windows wurde ein FAT16-Abkömmling geschaffen, der sich VFAT nennt. Die Speichermethode mit der Tilde wirst Du kennen. Zum Austausch langer Dateinamen oder wenn man zwischen Groß- und Kleinschrift unterscheiden will, hilft packen.

Bei FAT32 liegt die obere Größe bei 2 ... 16 TB bei max. 4 GB pro Datei. Dateinamen sind zwischen dem OS/2-Treiber und Windows kompatibel. Das Dateisystem speichert wie VFAT lange und kurze Dateinamen. Der OS/2-Treiber ist extrem langsam. Er kann aber für kleinere Datenmengen oder wenn viel Zeit da ist benutzt werden. Beim OS/2-Treiber sollte man besser EAs deaktivieren. Chkdsk geht nur vernünftig von Windows aus.

Der OS/2-FAT32-Treiber ist eher eine Notlösung. Manchmal reicht diese. Sonst FAT16 nehmen und evtl. vorher packen. Zum USB-Austausch muss man sowieso entweder Lars' USB-Treiber nehmen oder dem Stick mit OS/2 oder DFSee die LVM-Info verpassen, wie Lars geschrieben hat.

----
[1] EA = Erweitertes Attribut, üblich bei IBM-Dateisystemen
Andreas Schnellbacher
steeevie
Beiträge: 5
Registriert: Do 19. Aug 2021, 18:39

Beitrag von steeevie »

Super, vielen Dank für die informativen Antworten.
Wir haben jetzt alles soweit hinbekommen. Unsere Programme werden auf der Maschine korrekt angezeigt,
und der USB Austausch mit Windows 10 funktioniert auch dementsprechend gut :-)

Nochmals danke!

Liebe Grüße, Stefan
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